Ausrüstungsschnack #6: Ultraleicht auf Hochtour

August 2, 2019

Weil ich mich während unseres letzten Hochtouren-Wochenendes wieder so sehr über ein paar bestimmte Produkte gefreut habe, die das Leben am Berg im wahrsten Sinne einfach leichter machen, gibt es in der neuen Runde des Ausrüstungsschnacks eine lose Zusammenstellung zum Thema »Lieblings-Ausrüstung auf Hochtour«. 

Disclaimer: Wie immer beim Ausrüstungsschnack ist die Erwähnung weder mit Herstellern noch mit Shops besprochen, die Auswahl lag ganz bei mir. Nichtsdestotrotz habe ich die Produkte zum größten Teil nicht selbst bezahlt – ich habe sie entweder vom Hersteller oder über meinen Partner-Shop BERGZEIT bekommen. Die Links sind meist Affiliate-Links – solltet ihr das Produkt kaufen, bekomme ich dafür einen Anteil.

 

Hybrid-Steigeisen von PETZL

Über diese Leicht-Steigeisen habe ich mich inzwischen mehrmals ausgiebig begeistert (u.a. hier) – sie sind aber auch einfach genial! Ganz klein im Packmaß (weil faltbar), sehr leicht und trotzdem mit Stahlzacken vorne – die ideale Kombi aus »leicht« und »vielseitig«, denn anders als Alu-Steigeisen kann man diese hier auch getrost im Fels oder notfalls auf Eisflanken verwenden. Nur die hinteren Zacken sind aus Alu, wo die Belastung aber ohnehin nicht so stark ist. Ich habe sie nun zwei Jahre sowohl auf Ski- als auch auf Hochtour dabei und bin enorm zufrieden.

Bild: Die Hybrid-Steigeisen auf den selbstgebauten Bergschuhen von LOWA.

Ultralight-Helm von PETZL

Braucht’s nen Helm, braucht’s keinen? Ein Freund sagt immer: »Was brauchst am Grat nen Helm, da fällt dir doch nichts auf den Kopf!«. Ich hab trotzdem gerne einen dabei, speziell wenn es Touren sind, bei denen andere Seilschaften unterwegs sein könnten. Dieser Helm von Petzl wiegt so viel wie ein Müsliriegel und bringt einfach ein Quäntchen mehr Sicherheit. Und wenn man den Helm sowieso braucht – beim Alpinklettern zum Beispiel – ist der Rucksack gleich ein Stückchen leichter.

Er ist sehr bequem, sitzt nie schief und ist ausreichend belüftet. Die Einstellmöglichkeiten funktionierten überraschend gut, nur den Verschluss sollte man hin und wieder auf Verunreinigung prüfen, weil sonst der Magnet nicht mehr richtig haftet.

Bild: In der Eisrinne am Langkofel

Ultralight-Gurt von Petzl

Ultralight – Ultragenial! Groß wie eine Grapefruit, leicht wie ein paar Nüsse: An Packmaß-Sparern wie diesem Gurt liegt es, dass ein modern gefüllter Hochtourenrucksack inzwischen locker mit 25 Litern auskommt. Sehr genial, im Sommer wie im Winter.

Bild: Am Gipfel der Hochwilde

Eclipse Hoody

Mal weg von Ultralight und Petzl: Diesen Zip-Pulli mit Kapuze habe ich sowohl beim Fliegen als auch gerade auf Touren wie in Obergurgl immer wieder lieben gelernt: Er ist unheimlich vielseitig, wärmt, wenn er wärmen soll und übertreibt es nicht, wenn er mehr als Sonnenschutz, als als Wärmeschicht dient. Die Kapuze ist Gold wert, genauso wie die Daumenschlaufen. In die kleine Brusttasche passt perfekt das Topo und die Not-Nuss und gut ausschauen tut er oben drauf. Lieblingspulli für den Berg!

Bild: Am Schalfkogel nach einer langen Überschreitung vom Ramolhaus aus

Leichte, robuste Hardshell

Alles wird immer noch leichter, Klamotten wie Hardware. Die minimalistische Tupilak Atmo Jacket von Mountain Equipment ist eine robuste dreilagige Hardshell, die den Kontakt mit Fels nicht allzu sehr scheut und natürlich ultraleicht und recht klein im Packmaß ist.

Im Vergleich zu meiner Regenjacke von VAUDE, die ich die letzten Jahre sehr gerne genutzt habe (und weiterhin nutze, weil sie noch einen Ticken kleiner im Packmaß ist), ist diese hier einfach robuster und fürs Klettern gemacht. Sie hat nur eine Brusttasche, was fürs Tragen mit Klettergurt praktisch ist und die Kapuze passt komfortabel über den Helm.

Bild: Im Aufstieg zum Spiegelkogel

Bergschuhe

Okey, Bergschuhe müssen halt einfach passen. Die von LOWA tun das, weshalb ich auch langfristig mit dem Hersteller aus Jetzendorf zusammenarbeite. Die neuen ALPINE PRO Schuhe (Damen | Herren) sind relativ schmal geschnitten, leicht und angenehm weich. Trotzdem halten die Steigeisen einwandfrei. Im Gegensatz zu voll steigeisenfesten Schuhen stirbt man mit diesen Schuhen auch im Zustieg oder beim finalen Talhatsch nicht sofort. Die Lena hatte die ALPINE PRO auf unserer Hochtour in Obergurgl ohne Probetragen an und war sichtlich begeistert. Blasen? Fehlanzeige. Cool!

Bild: Lena nach unserem ersten laaangen Tag in Obergurgl

Merino

Erschöpft KletternOb nun Kaipara (bin ich schon ewig Fan: made in Germany, plastikfreier Versand, extrem langlebig etc.) oder ein anderer Hersteller: Merino-Klamotten begleiten mich nun seit gut zehn Jahren, wenn ich draußen unterwegs bin.

Das einzige Nicht-Merino-Hemd, das dennoch oft zum Einsatz kommt, ist ein – wie sollte es auch anders sein – fancy Textil fürs Trailrunning von Arcteryx, das sich anfühlt wie Plastik, aber nie stinkt, sofort trocknet (ich habe langsam die Vermutung, dass es bereits trocken ist, wenn man es aus der Waschmaschine holt?!) und noch dazu gut ausschaut.

Wenn es aber drauf ankommt – wie eben auf Hochtour – fällt die Wahl doch meist auf Merino, mir kommt es einfach wärmer vor.

Der skandinavische Traditions-Hersteller ACLIMA vermachte mir auf der Messe einige Teile, unter anderem eine Merino-Boxershort und eben dieses T-Shirt. Es trägt sich unheimlich angenehm, die Ärmel sind einen Ticken länger als bei Kaipara, was als Sonnenschutz praktisch ist. Die Farbe ist wunderschön.

Die Boxhershort habe ich ebenso lieben gelernt, weil – Jungs, mal kurz weghören – sie bis unter die Pobacken reicht und somit kein Abdruck gerade bei dünnen Hosen entsteht. Noch dazu ist sie richtig bequem. Bleibt nur noch die Frage, wer sich so eine Unterwäsche-Garnitur leisten kann.

Oben: Erschöpft nach einer grenzgenialen Überschreitung von Litzner und Seehorn
Unten: Unterwegs auf dem Spitzenwanderweg, am Tag nach unserer Hochwilde-Tour. ©Fräulein Draussen

 

 

 

 

 

 

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2 Comments

  • Reply Martin August 5, 2019 at 12:41 pm

    Und wie schaut’s mit dem Kletterseil aus? Bin grad auf der Suche nach nem leichteren Hochtourenseil, hast du da vielleicht einen Tipp?

    Liebe Grüße, Martin

    • Reply ulligunde August 5, 2019 at 2:39 pm

      Moin Martin!
      Wir hatten da eins von Mammut dabei, aber auch nur, weil das das kürzeste Vollseil ist, das wir grad da hatten. Ich persönlich hatte schon überlegt, ob ich mir mal das Volta (Guide) 9.0 von Petzl in 40m besorge – es ist dreifach zertifiziert und macht einen sauguten Eindruck. Ich habs in 9.2 zum Sportklettern gehabt, wo es für mein Niveau ein bisschen zu HighEnd ist. Fürs Bergsteigen dürfte das aber ziemlich genial sein – wenn man denn nicht gleich auf Rapline oder Halbseil zurückgreifen will. Wenn ich mich recht erinnere, hatten in meiner DAV-Trainer-Ausbildung einige ein ähnlich dickes von Mammut dabei, das war ebenso praktisch. Edelrid hat garantiert auch was in die Richtung. Da würde ich am Ende den Preis entscheiden lassen. Hauptsache dünn, Vollseil und imprägniert.
      LG!
      Erika

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