Anfang Februar habe ich mich gemeinsam mit Fräulein Draußen eine knappe Woche durch die Wildnis des kleinen Amatola-Gebirges in Südafrika geschlagen. Kein GPX-Track, keine genaue Karte, null Zivilisation – dafür aber erstklassige Markierungen, Südafrikas älteste Urwälder, unendlich viele Wasserfälle und sechs Tage keine Menschenseele. Eine unvergessliche Zeit! Wenn man aber für so lange Zeit alles – alles – selbst mitnehmen muss und zusätzlich noch knapp zehn Kilo Kamera-Equipment mitschleift, kommt es auf gute Trekking-Ausrüstung an. Die Highlights fasse ich mal zusammen:
(wie immer ohne Absprache mit irgendwelchen Herstellern, die Links führen zu Bergzeit. Die Produkte wurden mir kostenlos von den Herstellern zur Verfügung gestellt.)
Trekking-Rucksack: Jade 38 UL, Gregory
Es ist ja an sich schon ein wenig naiv, einen nagelneuen Rucksack auf so eine Trekkingtour mitzunehmen. Anfangs wog er mit Essen und Kamerageraffel sicher in Richtung 18 Kilo und die Etappen waren teilweise lang und steil. Mit dem Jade von Gregory ging aber alles von Anfang an perfekt – keine nervenden Konstruktions-Eigenheiten, dafür ausreichend Taschen, keine Scheuerstellen an den Hüften oder am Rücken, keine schmerzenden Schultern. Und das, wo er fast halb so viel wiegt (1.2kg), wie mein liebster bisherige Trekkingrucksack von Deuter aus dem Jahr 2010.
Das beste: Den Rucksack von Gregory kann per Front-Reißverschluss von vorne be- und entladen werden. So kommt man noch schneller an Drohne oder Mittagessen und muss nicht eine Ewigkeit herumwühlen. Auch das Packen geht viel schneller, weil man weniger taktieren muss. Trotz „UL“ gibt es ausreichend Taschen (ein riesiges Deckelfach, ein elastisches Frontfach, offene Seitentaschen für Trinkflasche und Co und (yeah!), zwei Taschen an den Hüftflossen) und natürlich auch eine ordentliche Regenhülle. Bei der nächsten Trekkingreise kommt der Jade definitiv wieder mit! Gutes Teil! Richtig gutes Teil!
Trekking-Socken: Wrightsocks
Die doppellagigen, nahezu nahtlosen „Wrightsocks“ begleiten mich schon seit einigen Jahren. Sie sind bequem und verhindern – bei mir zumindest etwas besser – die Bildung von Blasen, egal ob auf Skidurchquerungen, beim Trekking oder auch bei Tagestouren. Klar, dass die auch auf dem Amatola-Trail zum Einsatz kamen. Dort waren sie allerdings Fluch und Segen zugleich: Blasen gab es kaum, allerdings trocknen die Socken naturgemäß auch viel langsamer (zwei Lagen eben), was bei den Bachquerungen und dem vielen Regen nicht ideal war. Trotzdem: Wenn es nicht gerade schifft, vertraue ich weiterhin auf die Wrightsocks.
Trekking-Schuhe: Lowa Sassa GTX
Mit dabei waren natürlich auch Schuhe von Lowa. Diesmal die »Sassa« inkl. Gore-Tex-Membran. Sie reichen knapp über den Knöchel und sind verhältnismäßig leicht. Die etwas steifere Sohle im Vergleich zu den Innox, die das Fräulein Draußen dabei hatte, war gerade auf den Geröllfeldern und im steilen, rutschigen Gelände ideal. Auch hier wieder das Problem: GTX-Schuhe werden zwar bei Regen innen weniger schnell nass, trocknen aber auch langsamer, wenn sie denn dann doch mal untergetaucht sind. Insgesamt war es aber doch die richtige Entscheidung, denn gerade beim Durchwandern von tropfnassem Gras war ich froh über die robusten Schuhe.
Ein Problem mit Blasen hatte ich – wie immer bei Lowa – auch in Afrika kaum. Das hat allerdings weniger was mit der Qualität zu tun, als einfach mit der Passform, das ist klar. Hier im Allgäu nehme ich die Schuhe für etwas anspruchsvollere Bergtouren und inzwischen auch zum Gleitschirmfliegen, gerade wenn man oben noch mit Schnee rechnen kann.
Trekking-Stöcke: Komperdell
Just in Time hatte Komperdell noch ihre neueste Generation an Trekkingstöcken mitgeschickt. Die sind natürlich noch ein wenig leichter, noch ein bisschen fancier, noch etwas stabiler, höhenverstellbar… logo. ABER: Sie haben bunte Griffe 🙂 Das kam mir als Fotografin bei dem Einheitsgrün der tagelangen Dschungel-Passagen perfekt gelegen. Das Material ist aus dem gleichen Textil wie auch z.B. Griffe von Tennisschlägern, sie absorbieren also den Schweiß und „sind angenehm“ – sagt der Hersteller. Das kann ich insofern bestätigen, als dass wir beide die Griffe auch bei 30 Grad und hohem Hechelfaktor noch gut anfassen konnten. Ich bekam auch keine Blasen, was bei anderen sehr wohl schon mal ein Thema war.
Besonders schön: Die Stöcke werden – wie inzwischen häufig – zusammengefaltet, allerdings werden die einzelnen Elemente nicht nur einfach zusammengesteckt, sondern ordentlich verschraubt, was sie insgesamt viel stabiler macht. Seit meiner Trainer-Ausbildung beim DAV habe ich bei den UL-Stöcken immer ein schlechtes Gewissen, denn im Notfall halten diese leichten Stöcke eine Behelfstrage zum Abtransport eines Verletzten eher nicht aus. Die jetzigen aber sehr wohl, das gibt mir einfach ein besseres Gefühl. Der Hauptgrund, warum ich inzwischen fast nur noch diese am Berg (auch auf Skitouren) dabei habe, auch wenn es natürlich leichtere gibt.
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Alle Bilder von © Fräulein Draußen.
Mein Video zum Amatola-Trail kommt die nächsten Wochen!
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1 Comment
Der Rucksack klingt gut. Merke ich mir mal 🙂 War das eine Hüttentour? Ansonsten rätsele ich rum, wie man mit 38 Litern klar kommt.