Mädels, Schluss mit der Angst beim Klettern!

Mai 3, 2016

Jungs, hört mal weg. Nicht, dass es Euch nicht auch betreffen würde, aber wir Mädels haben „Angst vor der Angst“. Versteht ihr nicht? Eben 😉

Mädels, ich glaube, einige von Euch kennen das. Im Vorstieg in eine unbekannte Tour einzusteigen geht so gar nicht. Man hat Angst vor der Angst – man könnte ja über der Exe stehen, die nächste nicht erreichbar, aber die andere schon zu weit weg, als dass man sich einfach reinsetzen könnte. Der Haken könnte zu weit oben für uns Zwerge platziert sein, sodass man die Exe nicht einhängen kann. Man könnte sich versteigen. Und dann? Steht man „mitten in der Wand“ und kann weder vor noch zurück. Eine Horrorvorstellung. Allein schon die Möglichkeit, dass es so kommen könnte, hindert uns daran, den Vorstieg zumindest mal zu versuchen. Ihr kennt das, stimmt’s?

Wie machen das andere nur!?

Ich weiß wovon ich spreche, mir ging es jahrelang lang so. Nach einer Erkundung der Tour im Toprope ging auch manchmal ein Vorstieg – dann auch sogar verhältnismäßig schwer, aber beim ersten Mal wo einsteigen? Niemals. Und schon gar gar gar nicht in eine Tour, die am Limit ist. Oder im alpinen Gelände! Furchtbar! Wie machen das die anderen nur!?

Alle anderen können’s…

Klettern in GeyikbairiIch war früher zutiefst fasziniert von Menschen, die einfach irgendwo mal eingestiegen sind. Einfach so! Ganz besonders die Mädels, die teilweise in schweren Touren, 7a, 7b, 7c (!) herumgebouldert  und natürlich auch gestürzt sind. Oder von Frauen, die im alpinen Gelände klettern – da ist jede Seillänge völlig unbekannt. Oder die eine Frau in der Türkei, die einfach eine unglaublich lange 6a+ vorgestiegen ist – mit Exen einhängen! Extrem faszinierend. So eine lange Route! Und gleichzeitig irgendwie auch sehr frustrierend. Gefühlt haben alle anderen nämlich kein Problem damit, so etwas zu machen – und ich gruselte mich schon in Fünfern, wo ich die ein oder andere 7a bereits im Vorstieg durchgestiegen war. Nachdem ich die Tour ausgecheckt, bestimmte Exen verlängert und jeden Zug geübt hatte, versteht sich.

Ich wär so gern mutig…

Selbstständiges Alpinklettern als Mädelsseilschaft. Hier am Furkapass in der Perrenoud.Und heute? Bouldere ich in 7c herum, stürze ins Seil und war seit Monaten nicht mehr im Toprope unterwegs. Ich werd ganz hibbelig, wenn ich daran denke – ich war ja früher so überzeugt, dass ich das nie schaffen würde. Ich hatte mir damals sooo sehr gewünscht, „so zu sein“ wie diese mutigen Mädels. Und heute bin ich so eine, die die langen 6a+ klettert, die Exen einhängt und auch alpin selbstständig unterwegs ist. Keine Sorge, ich fürchte mich auch heute noch alle naselang, aber es ist sooo viel besser geworden! Ich erzähl Euch mal, wie es bei mir dazu kam. Vielleicht hilft es der ein oder anderen ja:

Auf zum Gegenangriff

Ganz wichtig: Die Motivation kam zumindest in den vergangenen beiden Jahren definitiv von mir. Ich gehe nicht zum Klettern, weil „mein Freund halt klettert“. Ich gehe, weil ich will – wenn er nicht kann, gehe ich mit anderen. Das ist der Grundstein dafür, denn um sich der Angst zu stellen, braucht es unglaublich viel Überwindung – der Wille dafür muss von innen kommen.

Der Rocktrip 2014

Mit dem Bus in Spanien. Hier bei Villanova de Prades, ein wunderschönes Klettergebiet.Viel bringt viel. Während unseres siebenmonatigen Rocktrips 2014 waren wir zumindest in Spanien fast jeden Tag am Fels. Meine schwerste Tour bis dahin war eine sehr kurze 8-. Je kürzer desto besser war damals die Devise, denn dann muss man sich nicht so lange gruseln. Mein Ziel (damals eher als „Traum“ deklariert) war: 6a im Vorstieg und auf den ersten Versuch klettern können, 7a durchklettern („rotpunkten“).

Ein erster Vorsatz

Sonnenuntergang über den Felsen von La Mussara in Spanien.Die ersten Wochen in Siurana waren hart, ich habe sehr mit dem Kopf gekämpft. Andererseits hatte ich mir aber fest vorgenommen, jeden Tag eine Tour vorzusteigen, sei sie noch so leicht. Das habe ich durchgezogen und es hat unglaublich viel gebracht. Ich habe gelernt, dass es eigentlich meistens so ist, dass entweder die letzte Exe noch so nah ist, dass man sich reinsetzen kann oder die nächste schon so in greifbarer Nähe. Und wenn nicht, hatte mir mein Freund die Exen verlängert – ein Service, den ich auch heute noch gerne nutze.

Ausbouldern ist womöglich gar nicht so schlimm?

Die Felsen von Siurana, SpanienEin Erfolgserlebnis gab es aber sofort in den ersten Wochen: Ich hatte eine 6c entdeckt. Die ersten paar Meter schwer, dann leichter, aber oben mit weiten Hakenabständen. Nach einem ersten Mal im Toprope boulderte ich ganz langsam von Haken zu Haken. Immer einen Zug weiter, loslassen. Wieder los, noch einen Zug weiter, loslassen. Klassische Clip-Drop-Methode. So erreichte ich tatsächlich irgendwann den nächsten Haken und irgendwann (erst am nächsten Tag) den Umlenker. Jetzt wusste ich, dass ich eigentlich überall stürzen könnte und zack: Ich stieg die Tour durch. Ich hatte beim Durchstieg immer wieder Angst, wusste aber andererseits, dass ich hier schon einmal problemlos gestürzt bin. Der Durchstieg war ein enormes Erfolgserlebnis und hat mir gezeigt, dass man durchaus Touren einfach ausbouldern kann. Ohne vorher im Toprope drin gewesen zu sein. Man muss sich nur langsam rantasten. Wie stolz ich an dem Tag war!!

Bouldern im Abendlicht in El Cogul, Spanien.Ein neuer Vorsatz

Ein weiterer Vorsatz kam also dazu: Ab heute nicht nur jeden Tag eine Tour im Vorstieg, sondern jeden Tag stürzen. Und ich kann gleich dazu sagen: Das habe ich nicht durchgezogen, es gab viele Tage, an denen mir diese Art von Training schlichtweg zu anstrengend war. Es soll ja auch noch Spaß machen, also ließ ich es häufig auch bleiben.

Das Fazit dieses Rocktrips: Nach der Reise gelang mir 6a eigentlich immer im Vorstieg, wobei meist die Exen bereits hingen. Und auch der Traum von 7a wurde wahr – mehrmals sogar. Die Angst war aber natürlich immer noch allgegenwärtig und ich war insgesamt immer noch deutlich mehr im Toprope als im Vorstieg unterwegs.

Alles neu im neuen Jahr

Klettern in der Türkei.Das neue Jahr begann mit zwei Wochen Kletterurlaub in der Türkei. Ich hatte die Ehre eine wunderbare Frau kennenzulernen – Julia aus dem Fränkischen. Krafttechnisch waren ich geringfügig stärker, aber sie hatte den besseren Kopf. Weil mein Partner krank war, kletterten wir ein paar Tage gemeinsam. Nun musste ich meine Exen selbst in die Touren einhängen – huah!! Panik!! Aber: Es ging, richtig gut! Ich wusste, dass ich mich auch einfach mal reinsetzen konnte, wenn es zu knifflig wurde – wir mussten uns nichts beweisen, waren aber beide durch den anderen angespornt. Julia und ich erarbeiteten uns gemeinsam unsere Touren und so gelangen mehrere 6c, eine gar im zweiten Versuch (auch weil ich da oben nicht stürzen wollte 😉 ). Ganz alleine, ohne Hilfe von stärkeren Männern – nur wir zwei! Julia sprang unglaublich oft ins Seil, was mich enorm inspirierte. Heißt nicht, dass ich mich nicht immer noch extrem gruselte, aber es ging voran. Mein Mut war sehr tagesabhängig, manchmal ging es super, manchmal so gar nicht. Ich machte immer noch einige Touren im Nachstieg, aber die „mutigen Tage“ wurden schon langsam mehr.

Als ich vom Campingplatz aus die Lady in dieser 35 Meter langen 6a+ sah – im Vorstieg, mit Exen einhängen, rutschte mir das Herz trotzdem wieder in die Hose. So eine lange Tour! Das jagte mir immer noch Angst ein. Aber letztendlich war es das, was ich wollte: Ich wollte immer alpin stark klettern – das bedeutet, dass man Touren im ersten Versuch klettern können sollte… Auch lange. Hach, frustrierend.

Am letzten Tag in Geyikbairi waren wir im gleichen Sektor wie die Lady damals, mein Freund hatte die Exen zum Aufwärmen reingehängt. Ich stieg ohne groß darüber nachzudenken ein. Einfach mal reinschauen… Und ich stieg sie durch! Sauber im Vorstieg, ohne Pause, ganz langsam von Exe zu Exe. Einfach so. Wie die Großen! Wie die Lady von kürzlich! Ich war so selig. Und mindestens die mutigste Person auf der ganzen Welt.

Der Michael

Klettern im Allgäu...Am ersten Arbeitstag nach der Reise kam ein Kollege gleich auf mich zu und meinte, es habe ein Neuer oben in der Technik angefangen. Ich solle ihn mal googlen, der würde mir garantiert gefallen. Er schien im DAV Exped-Kader gewesen zu sein und irgendwelche schweren Mixed-Touren im Onsight geklettert zu sein. „Mach 3“ in Kandersteg oder sowas. Kannte ich nicht. Ich bin trotzdem mal hoch, um hallo zu sagen. Wir verabredeten uns spontan für den Hausfels, womit der Grundstein eines exzessiven, wahnsinnig guten Sommers gelegt wurde. Dank des flexiblen Arbeitszeitmodells waren wir vier, fünf, sechs Mal die Woche am Fels und mir gelang nach nur wenigen Wochen meine erste 7a+ und wenig später meine erste 7b+. 7b+! Sieben be plus! Ich!!

Woran es lag? Einerseits hatte ich vollstes Vertrauen in die Sicherungskünste von dem Typ, andererseits hatte er eine so wunderbar unaufgeregte Sichtweise auf Schwierigkeitsgrade. Ich hatte mich früher von Zahlen abschrecken lassen, er zeigte mir, dass man ja auch erstmal reinschauen und sich selbst ein Bild machen könnte. Und er lebte es vor, indem er regelmäßig in alpine Gruseltouren einsteigt, die hart an seinem Kletterlimit sind.

Jeden Tag Rottachberg...Das war für mich eine völlig neue Welt. Es gab Dinge, von denen ich überzeugt war, dass sie zu schwer oder unrealistisch waren – auch im normalen Leben: Einmal hatte ich ihm von Jonathan Griffith erzählt, meinem Lieblingsfotografen, der von Kletterbildern aus Chamonix lebt. Ich plapperte so vor mich hin, dass das so toll ist, dass er so eine Inspiration sei, dass das mein absoluter Traum wäre. Er fragte unverblümt, warum ich das dann nicht mache. Ja, also.. weil… also.. das… weil…! Das war der Moment, in dem die Selbstständigkeit für mich ein ganz neues Bild bekam. Ja… warum eigentlich nicht? Und so war es auch beim Klettern. Einfach mal ausprobieren. Sich selbst ein Bild machen. Man muss ja nicht zwingend hochkommen oder sofort erfolgreich sein. Einfach mal probieren!

Diese Zeit war enorm inspirierend. Ich fing an, auch schwere Touren einfach mal im Vorstieg auszuprobieren, denn die Haken am Rottachberg sind nicht weit voneinander entfernt und ich wusste, dass der Michael gut aufpasst. Ich schöpfte noch mehr Selbstvertrauen und begann wirklich wilde Dinge:

Alpinklettern mit Mädels

Als Mädelsseilschaft am Widderstein. Erstes Mal Cams, erstes Mal selbstständig... Und wie geil es war! Hiltimanie, Widderstein.Im Frühjahr lernte ich eine neue muntere Frau kennen, Karola. Wir verabredeten uns einfach so zum Alpinklettern, ohne uns zu kennen. Ich hatte eine Plaisirtour im Tannheimer Tal vorgeschlagen und – ohne nachzudenken – die Hiltimanie am Widderstein. Sie entschied sich für das zweite. Oh. Scheiße. Ich war noch selten eigenverantwortlich alpin unterwegs, schon gar nicht in einer Tour, die womöglich gar Friends und Keile brauchen könnte. Und dann gleich 12 Seillängen! Aber andererseits war nur eine Seillänge schwer, eigentlich müsste das machbar sein. Wir fuhren hin, stiegen zu und kletterten das Ding einfach. 12 Seillängen, einfach so. Ich. Wir! Als Mädelsseilschaft, eigenverantwortlich und jetzt definitiv: WIE DIE GROSSEN! Wir waren inkl. des langen Zustiegs 12 Stunden unterwegs – nicht besonders schnell, aber immerhin erfolgreich. So geil!

Karola an den letzten Metern am Zervreilahorn!Wenige Wochen später ging es ans Zervreilahorn – ein unglaublich pittoresker Berg, den niemand kennt. Der Nord-Ost-Grat ist nicht extrem schwierig, je nach Führer bis 5b oder 5c+, der Vorbau ist noch etwas schwerer. Wir nahmen den natürlich mit, kamen ganz gut durch und ich hatte womöglich (wir wissen es bis heute nicht genau) meine erste 6a+ Platten-Seillänge am Vorbau geonsighted. Richtig großes Kino. Die Tour war auch deshalb anspruchsvoll, weil ein Rückzug kaum möglich gewesen wäre. Um uns herum waren nur männliche Seilschaften, die alle den Vorbau ausgelassen hatten. Mann waren wir stolz!

Und dann: Die Cassin

Im Vorstieg im berühmten Quergang der Cassin (Westliche Zinne)Eben mit dem oben erwähnten Michael ging es dann im August in die Dolomiten. Ich hatte an irgendwas plaisirmäßiges gedacht – naja, genaugenommen hatte ich gar nicht drüber nachgedacht. Er hatte mal die Westliche Zinne Nordwand erwähnt, ich hatte nur gelacht. Ich meine… ZINNEN! Später nannte er dann die Route „Cassin„, die mir bis dahin nichts sagte. 7a, 600 Meter, Rückzug schwierig. Aber eigentlich nur zwei, drei Seillängen schwer und ich hatte ja ein Backup erster Güte dabei, der Typ hatte schließlich schon nahezu alles an den Zinnen geklettert, was es gibt. Inklusive wildester, schwerster Touren anscheinend. Ich kannte mich da ja nicht aus.

Stand mit AussichtIch dachte sicherheitshalber nicht groß drüber nach, vielleicht würde ja das Wetter die Sache regeln. Und dann: Fuhren wir da hin, stiegen gerade noch so als erste Seilschaft ein und sechs Stunden später als erste auch wieder aus. Als ich vom Gipfel aus HINUNTER auf die große Zinne blickte, war das wohl einer der intensivsten Momente meines Lebens.

Ich war schon mal vor diesen Bergen gestanden, hatte diese imposanten Türme von unten gesehen und war damals wirklich traurig, dass ich Angsthase dem allen da nicht gewachsen war – es wohl nie sein würde. Nun stand ich hier oben, wir waren völlig problemlos durch die Tour gekommen, ich war, wenn ich mich recht erinnere, nicht mal richtig gegruselt. Oder ich habe es verdrängt, kann auch gut sein 😉

Blick von der Westlichen Zinne auf die große.Jedenfalls stand ich  jetzt hier, blickte hinab auf die Große Zinne, in der so große Geschichte geschrieben wurde, wir waren in Wechselführung durchgeklettert und auch wenn ich ihm natürlich die Schlüssellänge überlassen hatte und sie auch nicht durchgestiegen war (ich hatte schließlich den Rucksack 😉 ), zählt es für mich doch als vollwertige Begehung. In den Dolomiten, mit Friends und Co. Das heißt schon was, finde ich. Das hätte mich noch vor wenigen Monaten zu Tode geschreckt.

Und heute?

Als Mädelsseilschaft am Furkapass.Seit ein paar Monaten baue ich Sturztraining regelmäßig in mein Training ein und habe auch sonst ein paar Kniffe, mit denen ich negative Gedanken (Angst, Zweifel…) durch positive ersetzen kann. Vor allem das Sturztraining bringt einfach soooooooo unglaublich viel, auch wenn Du das womöglich nicht hören willst, denn es ist anfangs furchtbar anstrengend. Es braucht viel Mut und noch mehr Überwindung, aber glaube mir, es bringt so viel. Mein Ziel war es immer, stark alpin klettern zu können. Dieses Ziel möchte ich weiter verfolgen, auch wenn ich weiß, dass so etwas nicht von heute auf morgen geht. Das ist für mich aber auch in Ordnung, denn der Prozess des Besser-werdens ist wunderbar und ich genieße jeden kleinen Schritt nach vorne. Ich werde dieses Jahr wohl noch kaum achter alpin onsighten – aber hey, egal! Dafür kann ich vielleicht entspannter sechser und leichte siebener klettern – die achter hebe ich mir einfach fürs nächste Jahr auf 🙂

Was ich sagen will?

Herrliche Blicke beim letzten Sichern.Es ist möglich! Glaubt mir, ich war wirklich eine der ängstlichsten Mädels überhaupt, ich bin auch heute noch unglaublich oft gegruselt, aber ich merke, dass man Fortschritte macht, man muss die „Angst“ nur trainieren – genauso wie andere Fingerkraft, Körperspannung oder Ausdauer trainieren. Und sie auch als solches wahrnehmen, denn man kann sie definitiv trainieren! Es ist anstrengend und braucht anfangs viel Überwindung, aber es ist genauso effizient wie Krafttraining. Ich glaube sogar, dass wir Mädels, wenn wir bereits schon ein bisschen klettern, durch unsere bisherige Angst die Griffe so unnötig festkrallten, dass wir allein dadurch schon sehr gutes Krafttraining hatten. An Kraft mangelt es häufig nicht. Wenn wir nur den Kopf abschalten können, ginge definitiv innerhalb kürzester Zeit ein Grad mehr – ich habe es an mir selbst gemerkt.

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18 Comments

  • Reply Maria Mai 4, 2016 at 2:15 am

    Sehr schöner und motivierender Artikel!
    Ich bin selbst sehr von der Angst geplagt und grusele mich im Vorstieg so sehr (und bewundere immer die Mädels, die mal eben eine lange 6a vorsteigen). Hoffentlich gehöre ich auch irgendwann mal dazu…

    Danke für den Artikel, der macht Mut!

    Herzlichst
    Maria

    • Reply ulligunde Mai 4, 2016 at 3:29 pm

      Liebe Maria,

      wie lieb, dass Du so ehrlich schreibst! Dann hat sich die ganze Artikelreihe eigentlich schon jetzt gelohnt, denn mein Ziel war es, andere (Mädels!) zu motivieren, mutig zu sein und an der Angst zu arbeiten. Denn auch wenn ich noch laaaange nicht angstfrei klettere, macht es einfach jetzt schon soooo viel mehr Spaß! Ich hab keine Zweifel und keinen Bammel mehr, wenn ich in eine Sportklettertour einsteige, sondern FREUE mich einfach nur noch drauf. Das war früher definitiv nicht so.

      Liebe Grüße!

      Erika

  • Reply Sabrina Mai 4, 2016 at 8:10 am

    Hi,

    wow – was für ein intensiver Text! Was für grandiose Worte – habe feuchte Hände. Du hast wirklich einiges geleistet bisher, wahnsinn. Ein Vorbild für mich, auch wenn ich das Klettern an sich ja gar nicht betreibe!

    Weiter so Du Heldin!

  • Reply Katja Mai 4, 2016 at 7:32 pm

    Hi, auch wenn ich gar nicht klettere werde ich durch deinen Blog wirklich inspiriert und würde es gern irgendwann einmal probieren. Dein Artikel gefällt mir wirklich super. Du schreibst so ehrlich. Der Artikel ist auch super auf andere Sportarten übertragbar. Gefällt mir sehr gut 🙂

    • Reply ulligunde Mai 4, 2016 at 8:02 pm

      Liebe Katja,

      viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiielen Dank für dein liebes Feedback! Allein die positiven, ehrlichen Kommentare bisher waren es wert, die ganze Artikelreihe zu schreiben! Vielen Dank!

      Liebe Grüße

      Erika

  • Reply Jesko Mai 5, 2016 at 10:35 am

    he has du irgendwelche tollen bücher oder so gelesen zum thema angst die du empfehlen kannst (kommt vieleicht eh noch)? hatte früher nie soviel angst, aber seit einem größeren unfall (standausbruch 80m in mixedroute rausgeplumst) hab ich extreme probleme (ca 6 monate her). vorallem auch im toprope, ist unabhängig von objektiver gefahr und allem. sturztraining amche ich wieder geht aber lagsam (und die gesamte halle/fels hat was von meinen schreien/stöhnen)

    muss/will auch mal wegen therapie sehen, leider geht das aktuelle nicht.

    • Reply ulligunde Mai 8, 2016 at 8:26 am

      Hallo Jesko,

      dein Sturz klingt saugruselig… Da ich glücklicherweise beim Klettern mich noch nie ernsthaft verletzt habe, habe ich bei der Recherche auch nur nach Tipps fürs Sportklettern gesucht – nicht nach der Angstbewältigung nach einem Unfall. Ich könnte mir vorstellen, dass bei so etwas deutlich mehr Arbeit und Training nötig ist, als nur einfach in der Halle ein paar Mal ins Seil zu springen, denn nach gerade nach so einem Unfall wie bei Dir ist die Angst sicher tiefer verwurzelt. Wenn Du aber Sturztraining in der Halle machst, ist es dann wohl noch viel wichtiger, dass du ganz kleine Schritte machst – denn wenn auch das Sturztraining in der Halle Stress für den Körper bedeutet, wird er nicht lernen, dass Stürzen kein Problem ist.
      In den Büchern, die ich so gelesen habe, stand zu so etwas eher weniger.

      Ich hoffe, du hast bald die Möglichkeit, das ggf. mal mit einem Trainer anzupacken.

      Liebe Grüße!

      Erika

      • Reply jesko Mai 9, 2016 at 3:27 pm

        Ja leider findet man zum Umgang mit Unfallfolgen sehr wenig. So vom Gefühl ist das auch mehr ein Jahre als monats Problem

  • Reply Gerlinde Starck Mai 9, 2016 at 3:30 pm

    Hallo Erika,
    der Artikel ist sehr anschaulich und lebhaft geschrieben, bravo.
    Aber auch für mich gilt (wie oben Jesko), dass ich früher (am Beginn meiner Kletterkarriere ) viel mutiger war. 6a war kein Thema. Auch im alpinen Gelände war ich super schneidig. Dann kamen die Stürze, einer, zwei, drei und die Verletzungen (Knie. HWS etc.). Da ist die Angst omnipräsent! Ich frage mich, wie eine Andrea Maruna nach so einem Sturz (Halswirbelbruch) geschafft hat, wieder ohne Angst 8er und 9er zu klettern. Ich kenne einige mutige Damen, die waren jedoch auch noch nie ernsthaft verletzt. Das ist dann schon ein großer Unterschied! Ich werden dieses Jahr wieder an meiner Moral arbeiten und mit Plaisirtouren anfangen, in denen die Haken mal nicht weiter als 2-3m auseinander liegen. Dann schauma moi. lg Gerlinde

    • Reply ulligunde Mai 10, 2016 at 2:42 pm

      Liebe Gerlinde, „glücklicherweise“ kann ich dazu so gar nichts sagen. Ich frag mal die Melanie von der Kletter-Werkstatt, sie ist Trainerin und Psychologin, sie hat bestimmt dazu einen Tipp!

  • Reply Rebecca Mai 10, 2016 at 4:09 pm

    Super Artikelreihe!
    Besonders das „richtige Sturztraining beim Klettern“ hats mir angetan. Uuuiiiuiiiiuiiii…da gibt es noch viel zu tun.
    Hab mich vor ein paar Jahren bei einem Vorstiegssturz im Klettergarten recht bös am Sprungelenk verletzt. Mit Sturztraining wäre vielleicht gar nix passiert.

    Und jaa, ich hab Schiss…besonders vor dem Aufprallgelände, das ist bei mir immer etwas ungünstig 😉

    Freu mich schon auf deinen nächsten Artikel!

    • Reply ulligunde Oktober 4, 2016 at 6:12 am

      Liebe Rebecca,
      besser spät als nie! Dein Kommentar ist irgendwie durchgerutscht, entschuldige. Es wäre spannend zu hören, ob Du inzwischen das Sturztraining in die Klettertage integriert hast und ob es was geholfen hat?
      LG!

      Erika

  • Reply Lena Juni 11, 2016 at 8:03 am

    Danke! Danke! Danke! Habe gestern diesen Text gelesen, bin danach spontan zum Sturztraining in die Halle und habe mich dadurch im Vorstieg um einen Grad gesteigert. Du machst uns Mädels Mut! Und es wirkt! ?

    • Reply ulligunde Juni 11, 2016 at 9:39 am

      Liebe Lena,

      wow! Dann hat sich all die Arbeit mit der Artikelreihe bereits gelohnt. Freut mich riesig, wenn’s Dir so viel gebracht hat (und hoffentlich auch weiterhin was bringt!)!! Yeah!!

  • Reply Jenny Dezember 7, 2017 at 7:06 pm

    Danke für deinen Text! Es macht Mut zu sehen, dass man die Angst in den Griff bekommen kann.
    Ich selbst habe mir vor einem dreiviertel Jahr das Sprunggelenk gebrochen – ausgerechnet bei meinem ersten Sturztraining. Seither habe ich ausgerechnet vor dem Mittel, das am meisten helfen würde die meiste Angst :/.

    • Reply ulligunde Dezember 8, 2017 at 9:19 am

      Liebe Jenny,
      das klingt grauslig 🙁 Ich hoffe du traust dich mit dem passenden, erfahrenen Partner und ganz kleinen Schritten letztendlich doch noch daran, das Sturztraining wieder anzupacken. Ich wünsch Dir alles Gute dafür <3 !
      Liebe Grüße,
      Erika

  • Reply Sebastian Juni 16, 2022 at 12:33 am

    Als Mann mit extremer Fallangst beim klettern (deutlich größer als du sie beschreibst) fühl ich mich an manchen stellen, Grade im Titel sehr schlecht. Männer können ebenso, ja sogar mehr Angst haben und Frauen können extrem mutig sein. Grade beim klettern ist die Leistungsspitze bei beiden Geschlechtern so dicht beieinander wie bei kaum einem anderen Sport. Da finde ich es um so schlimmer, wie du nicht nur dich, sondern alle Frauen klein redest und die Männer als angstlose superman’s darstellst.
    Der Blog scheint nicht mehr aktuell zu sein, aber vielleicht liest Du das ja noch. Ich würde mir wünschen du würdest einige Stellen überarbeiten, damit Männer wie ich, die diese Seite bei ihrem Kampf gegen die Angst entdecken nicht direkt wieder umkehren oder sich schlecht fühlen. Männer müssen ja immer stark und würde furchtlos sein… Wie fühlt man sich da wohl wenn man ängstlich ist.

    Und ebenso vermittelt der Text Frauen , dass es sie so viel schwächer und ängstlicher sind und es schon was besonderes ist, wenn sie weniger leisten als Männer. Das würde mich auch nicht Grad motivieren, wenn ich den Text als Frau lesen wuerde.

    Abgesehen davon finde ich deinen Blog und diesen Text aber super motivierend und hilfreich, weswegen ich mir die Mühe dieses Kommentars gemacht habe (:

    • Reply ulligunde Juni 16, 2022 at 5:43 am

      Hallo Sebastian,
      vielen Dank für deinen wertvollen Kommentar! Du hast völlig Recht, der Artikel ist schon viele Jahre alt, meine damalige Sichtweise ist sicher nicht mehr ganz up to date – weder mit meinen eigenen noch mit den gesellschaftlichen Standards. In den aktuellen Podcastfolgen, in denen es um dieses Thema geht, kommt glaube ich ganz gut raus, dass ich in dem Bereich inzwischen deutlich sensibilisierter bin. Ich werde schauen, dass ich bei Zeiten diese Artikel hier aktualisiere. Die Alternative wäre bis dahin, sie komplett offline zu nehmen, weil ich auch schon befürchtet hatte, dass die Inhalte nicht mehr dem entsprechen, was ich heute denke. Aber dafür inspirieren sie dann doch noch zu viele Leser – Frauen wie Männer. Und darum gehts ja am Ende. Merci aber vielmals für den Reminder. Kommt auf die ToDo-Liste.
      Liebe Grüße und viel Freude bei der Umarmung der Angst!
      Erika

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