Ode an den Sonnenaufgang

Nichts gibt so viel Kraft, wie die Stille eines anbrechenden Tages.

Schwarz zu blau. Nur wir. Leise. Um uns: Stille.

Erst nur der Schein der Stirnlampe, irgendwann alles in blau. Ein Hauch von Farbe am Horizont. Mit jedem Blick intensiver. Der rosa Himmel, der sich langsam auf die Erde absenkt. Er verdrängt die Nacht. Langsam. Still.

Dann: Glühende Gipfel, meist erst alle anderen. Der Moment, wenn sie erscheint. Der wichtigste für den Fotografen. Er ist da, der neue Tag. Noch ein paar tiefe Atemzüge Stille, bevor der Alltag beginnt.

Rangiswanger Horn, Mitte Januar 2016:

Egal wie schwer das Herz beim Loslaufen ist, die Aufgewühltheit, der Stress, die Sorgen werden verdrängt durch ein immer stärkeres Gefühl…

Erst nur für kurze Momente, schwer zu fassen… Aber irgendwann wird es klar:

Es ist Freude. Pure Freude.

Steineberg, Mitte Januar 2016

Für einen kurzen Schnappschuss vom abgelegten Rucksack aus muss Zeit sein.

Der erste Hauch von Farbe am Horizont.

Es wird bunt.

Wären wir hier zu einer „gewöhnlichen“ Uhrzeit eingelaufen, hätte ich mich über den miesen Schnee geärgert. So wenig! So harschig!

Hier aber, zu dieser Lieblingsuhrzeit ist die Abfahrt egal. Wir sind nicht wegen ihr hier, sondern wegen dieser hier:

Wegen der Sonne!