Durch den Riss in der Wand (Mjageskor, Rotarfjellet)

Juli 22, 2014

Die Vorhersage: Regen zwischen elf und zwölf. Die Realität: Regen von sechs bis sieben, von neun bis elf, von zwölf bis zwei. Es könnte womöglich etwas feucht werden auf unserer Wanderung. Aber wir wollen raus und im Führer steht was davon, dass die Wanderung durch diesen diagonalen Riss in der geneigten Felswand ebenso spektakulär sei wie die zum berühmten Preikestolen. Und sie dauert nur vier Stunden, so schlimm kanns nicht sein.

Zwei Stunde später: Wir stehen im Bach. Wer hätte das ahnen können? Es regnet seit gestern immer wieder einigermaßen heftig, der Hangriss, in dem wir uns gerade befinden, ist natürlich der einfachste Weg fürs Wasser. Aber wir wollten das ja so, also was solls.

 

Im Bach durch die Wand

Der Weg bis hier her war sehr schön, trotz der tief hängenden Wolken. Es ging durch knorrige Birkenwälder, entlang eines fischreichen Forellensees, durch  einige Sümpfe, mannshohes Farn und durch ein rutschiges Geröllfeld. Der Hangriss selbst ist so semi-spektakulär, irgendwie bin ich zu sehr damit beschäftigt, den besten Weg durch den Bach zu finden. Nach ein paar zittrigen Metern über feuchte Platten (wollte ich nicht wandern gehen, um diesem Plattensch** zu entgehen?!), klettern wir direkt durch einen kleinen Wasserfall. Aber er geht gut und wir schlängeln uns das restliche Stück zum höchsten Punkt (Gipfel würd ich das jetzt nicht nennen) weglos irgendwo den Hang hinauf. Der Ausblick ist natürlich schön, aber irgendwie nichts so richtig Neues – manchmal hab ich das Gefühl, dass die Ausblicke in den Fjells immer ähnlich sind. Sind sie natürlich nicht, nein, nein, aber manchmal beschleicht mich eben dieser Gedanke.

Rocktrip-7924

Nächstes Mal mit Angel

Immerhin haben wir Glück mit dem Wetter, die Wolkendecke riss immer mehr auf, inzwischen scheint tatsächlich die Sonne. Unangenehm irgendwie, so in voller Regenmontur in schwüler Hitze zu wandern. Wir bleiben nicht lang, von irgendwoher kommen schon wieder Tropfen. Auf halber Höhe machen wir doch noch Rast, irgendwie ist es ja doch schön hier. Eine Stunde später stehen wir andächtig wieder an diesem Forellenteich, vor uns springen unzählige Fische an der Oberfläche. Jetzt die Angel hier haben… Es wäre nicht allzu weit, aber wir haben Leute an der nahegelegenen Hütte gesehen und besitzen natürlich keine Lizenz für dieses Gebiet. Aber so eine Forelle zum Abendessen? Wir hadern lange, lassen es letztendlich bleiben. Wir haben Hunger – jetzt, nicht in drei Stunden.  Und bestimmt noch häufiger Gelegenheiten, irgendwo einen Haken ins Wasser zu werfen.

 

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