Nach einer letzten grandiosen Nacht mit Leuten aus dem Backpackers in Perth fuhr mich morgens ein Mitarbeiter aus Irland zum Bahnhof. Die typische Geschichte: Wollte eigentlich nur ein Jahr hier bleiben, fands so toll, dass er noch ein zweites work&travel-Visum dranhängte. In 2 Wochen läuft auch dieses ab und alles hängt an einem Stipendium von einer australischen Firma. Was er sonst machen würde? No idea, mate.
Der erste Eindruck vom Indian-Pacific-Train ist hervorragend. Alles perfekt organisiert, wie üblich alle freundlich und der Zug ist geräumig und sauber. Wir aus der „niedrigsten“ Klasse dürfen uns allerdings nur in drei von insgesamt 15 Wagons aufhalten. Macht nichts, hier sind auch interessante Leute – eine Rumänin beispielsweise die ebenfalls erst nach Tasmanien und dann nach Neuseeland reist. Wie ich also – nur ne Nummer härter: Zelt? Nö, hat sie nicht dabei, ist zu schwer. Sie schläft im Freien. Kocher? Sie isst Brot. Wasserdichte Wanderschuhe? Sie hat nur diese Joggingschuhe dabei, die sind die leichter. Aha.Alles klar.
Spannend ist es, die sich verändernde Landschaft zu beobachten. Anfangs war alles noch sehr grün, fast schon europäisch, durchzogen von Bächen und hin und wieder sogar ein Haus. Der zweite Tag war von morgens bis abends die berühmte Nullarbor-Plain und beinhaltete einen interessanten Zwischenstop in der Geisterstadt Crook – im absoluten „middle of nowhere“. 2000km nach Perth, 1000km nach Adelaide, drumherum schlicht: nichts.
Es hat die letzten zwei Jahre so viel geregnet wie in den gesamten 10 Jahren davor, deshalb ist die sonst so karge, glühend rote Wüste mit kleinen Büschen und widerstandsfähigem Gras überzogen. Ziemlich ungewöhnlich, wie mir der Farmer/Ingenieur/Weltenbummler aus Broken Hill neben mir erzählt. Gegen Abend gibt’s wieder mehr Bäume und teilweise richtig abwechslungsreiche Landschaft und innerhalb kurzer Zeit legt sich die Nacht wie ein schwarzes Tuch über das Land. Nicht dunkel, sondern SCHWARZ. Und das die ganze Nacht über, nicht ein einziges Licht zu sehen.
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