Spontane Aktionen… Iseler und Kühgundkopf

Mai 18, 2011

Nach einer wirklich legendären Hochschulfeier wachte ich ungewöhnlich früh auf. Es dauerte zwar einige Sekunden bis sich das Schlafzimmer aufhörte zu drehen aber dann war sofort klar, was mich geweckt hatte: Sonnenstrahlen in meinem Gesicht, draußen keine Wolke am Himmel.

Nachdem sowohl Seminarabeit als auch Fallstudie weit vor Abgabetermin fertig sind und heute alle Vorlesungen ausfielen brauchte ich ein paar Minuten mich zu überwinden – was sollte man sonst mit so einem schönen Tag anfangen? Der Kletterturm ist weitgehend geschlossen… Und nochmal zurück ins Bett um den restlichen Rausch auszuschlafen…? Ne… Ab in die Berge.

Ursprünglich hatte ich an den Einstein im Tannheimer Tal gedacht, als ich allerdings durch Oberjoch durchfuhr und den bekannten Iseler sah, entschied ich mich spontan um. Der Iseler ist einer Kemptens Hausberge bei dem Christian wie gewöhnlich sagen würde: „da muascht am wochenend an scheene däg au a platzkata ziah wenn’d am gipfl bischt“ (Da muss man am Wochenende und bei gutem Wetter eine Platzkarte ziehen, nachdem man den Gipfel erreicht hat). Aber an einem Mittwoch morgen um 8Uhr?! Ich nützte die Chance und startete in wunderbarem Sonnenschein die mit 2h angegebene Route zum Gipfel. Es war mir alles noch im Gedächtnis, vor wenigen Monaten erst war ich dort noch Skifahren. Inzwischen haben sich fast alle Schneefelder aufgelöst (wird auch Zeit!) und so wanderte ich auf perfekt präparierten Wegen zum Gipfel. Der Iseler ist auch der Zustieg zum neuen Salewa-Klettersteig, was den erstklassigen Ausbau und die Beschilderung erklärt.

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Mit kaum Gepäck auf dem Rücken sprang ich den Weg förmlich hoch – es ist so ungewohnt, nichts auf dem Rücken zu tragen! Aber angenehm 😉

Am Gipfel angekommen wurde ich mit einer unwahrscheinlich klaren Aussicht belohnt. Der Blick reichte wirklich bis zum Horizont!

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Eigentlich wollte ich nur eine kleine, spontane Vormittagstour unternehmen und mittags wieder zurück in Kempten sein um mein Klavier, das Fahrrad und das Auto zur Reparatur zu bringen – aber der 30m höhere Kühgundkopf ließ mir keine Ruhe. Ich genoss lange die wunderbare Sonne auf dem Iseler und überlegte hin und hier, ob ich doch noch den etwas längeren Rundweg über den ganzen Grat machen sollte. Als zwei weitere Wanderer den Gipfel erreichten und der Ältere auf die euphorische Frage des Jüngeren, ob sie auch noch den „anderen“ besteigen würden, nur antwortete, dass das nur Profis mit viel Kondition machen würden, war für mich natürlich die Entscheidung gefallen. Ganz nach dem Motto meines Bruders „den längeren Weg wählend“ packte ich meinen kleinen Rucksack und die inzwischen ganz schön schwere Kamera und machte mich auf zur Gratwanderung. Natürlich bereute ich es nicht, es war eine wunderschöne Erweiterung und so konnte ich auch noch den freien Blick auf Gimpel, Rote Flüh und Einstein werfen.

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Besonders schön war natürlich der Blick auf gleich drei Gipfel, die ich die vergangene Woche bestiegen habe: Hoher Ifen im Hintergrund (schräges Plateau), links der Entschenkopf und direkt vor mir der Iseler.

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Der Wetterbericht hatte ab 14Uhr Regen vorausgesagt, also sputete ich mich nach langem Herumbummeln, Sonne genießen und Gedanken freien Lauf lassen, um doch noch trockenen Fußes zurück ans Auto zu gelangen. Natürlich regnete es letztendlich nicht, auch wenn es teilweise recht dunkel am Himmel aussah. Macht nichts, dann gehts jetzt eben noch eine Runde zum Klettern 😉

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Die Tour: Am rechten Bildrand hoch zum Iseler, dann über den gesamten Grat (höchster Punkt ist der Kühgundkopf) und außerhalb des Bildes links wieder zurück ins Tal.

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2 Comments

  • Reply eossegeltoern Mai 19, 2011 at 1:59 pm

    Erika, grüß Dich!Tolle Tour, grandioses Wetter, ebensolche Sicht und Fotos! Wir sehen derzeit die hohen Kefalonia- Berge von unten am Meer. Als „noch nicht laufbare“ warst Du auf dem Gipfel über Nacht unter dem Sonnensegel als Zelt und nachts kam die Schlange…Wir sind heute in Argostolion. Dann weiter nach Zakynthos, das kennst Du ja (2009).idreG + drahreG

  • Reply Milchknirps Februar 3, 2012 at 11:05 am

    Genau die Tour hab ich dieses Jahr am letzten warmen Herbst WE auch gemacht. Allerdings war ich faul und lies mich mit der Gondel hochtransportieren.Ond Platzkarda han i nadirlich au koine keht…

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