Es kommt immer anders als man denkt. Ursprünglich hatte ich den Flug mitten in den Pazifik nur gebucht um eine Freundin noch aus Kindheitstagen zu besuchen. Die Fähre auf die Nachbarinsel wurde aber im letzten Sturm zerstört, seit dem ist die Schiffsverbindung lahm gelegt. Fiji-Time [Fiiiidschi-taaaaim] at its best.
Aber hier die Geschichte von Anfang an: Nach einem durchrüttelten Flug in der Boing 747 nach Nadi, einer grausam langen Wartezeit an der Einreisekontrolle, einer weiteren am Gepäck, einer an der Security und schlussendlich noch einer besonders langen an der Bushaltestelle schaffte ich es zusammen mit einem weiteren Deutschen tatsächlich noch bis zum Hostel. 37-Bett Dorm zwar, aber direkt am Strand. Für 9€ pro Nacht inkl. großem Frühstücksbuffet? Passt schon!
Am nächsten Morgen ging es 2,5 Stunden mit dem öffentlichen Bus an der Südküste der Hauptinsel entlang – es boten sich immer wieder paradiesische Blicke auf türkisfarbenes Meer, blauen Himmel und die typisch hohen Palmen – wie man sich das Paradies eben vorstellt.
Im Beachhouse – einem günstigen Hostel an der Coral Coast – angekommen, verblassten die Eindrücke der Fahrt schnell: Das ist ja noch viel schöner! Überall Hängematten, eine Schaukel die von einer übers Wasser gebeugten Palme hängt, türkisfarbenes Wasser..
Aber selbst am schönsten Ort schlägt das Reisefieber nach wenigen Tagen zu. Als am dritten Tag klar wurde, dass ich es nicht auf Venua Levu – die Insel auf der die Freundin arbeitete – schaffen würde, kam spontan Plan B zum Einsatz: Ich hatte von winzig kleinen Inseln gehört, die östlich der Hauptinsel vorgelagert waren – allerdings auch touristisch ziemlich erschlossen schienen. Aber einmal auf einer Insel übernachten, die man in wenigen Minuten zu Fuß umrunden kann? Nehm ich! Innerhalb 20 min saß ich schon im Bus zurück nach Nadi, kaufte dort noch die typischen Souvenirs (Kette, Ohrringe, Armband.. Frauen halt 😉 ) und fuhr weiter zum Hafen der gleichzeitig eine sehr moderne Marina war. Yachten waren dort allerdings kaum welche -schon gar keine, die interessant aussahen. Schade! Ich hätte so gerne ein bisschen mit Weltumseglern gequatscht.
Auf der Fährfahrt hielten wir an zahllosen kleinen und größeren Inseln, teilweise mit luxuriösen Resorts, teilweise nur ganz spärlich besiedelt…
Und plötzlich waren wir da: Bounty Island. Wie klein!! Noch am Abend verlängerte ich meinen Aufenthalt um eine Nacht – die Insel war schlichtweg traumhaft. Mit dem kostenlosen Kajak ging es während des Sonnenaufgangs innerhalb 20 Minuten einmal um die Insel – vorbei an Seesternen, Rochen, Korallen, Quallen und in allen Farben schillernden Fischen. Das Paradies wie man es aus der Werbung kennt. Und das für 34€ inklusive allen Mahlzeiten.
Aber auch dort wieder das selbe: 2 Tage am Strand liegen reicht, vor allem bei anstrengend aufdringlichen jungen Einheimischen und ebenso nervigen Moskitos. Mit einem kleinen Fischerboot ging es am Samstag weiter auf Mana Island, einer etwas größeren und richtig bewohnten Insel. Die drei kleinen Backpacker-Resorts schmiegen sich unauffällig in das kleine Dorf der Einheimischen ein, man teilte sich den Strand mit spielenden Fiji-Kindern und Fischern. Hier erlebte ich den schönsten Sonnenauf- und untergang. Fast schon kitschig. Aber so atemberaubend!
Es scheint, als würde ich von jedem Land mindestens eine Wunde mitnehmen. In Tasmanien verbrannte ich mir beim Kochen die Hand (nicht schlimm), hier auf Fidschi wurde ich von einem Hund angefallen, der mir am Arm blutende Kratzer hinterließ. Merci vielmal! Blöder Hund. Der sah schon so fies aus.
Nun genieße ich in einer Hängematte liegend kostenloses Internet und verbringe den letzten Tag damit, noch schnell eine Reiseplanung für Neuseeland zu basteln.
Beim Lesen des Wanderführers kribbelt es schon: Ich kann es nicht erwarten, endlich wieder die Wanderschuhe anzuziehen, das Zelt in der weiten Natur aufzubauen und endlich wieder das Geräusch des Gaskochers zu hören. New Zealand, here I come!
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Wieder schöne Bilder doch ganz anders als hier oder am Mittelmeer. Dennoch: Unsere Abendstimmungen am See scheuen den Vergleich nicht.Guten Flug nach Neuseeland!Mama hat die Musik am besten gefallen.Papa