Es war meine Idee: Wir hatten ursprünglich über die Gegend rund um das Taschachhaus gesprochen, aber die Hintere Schwärze war mir bereits bei einer meiner ersten Hochtouren aufgefallen. Ein solch formschöner Gipfel – so steil, so exponiert, so ästhetisch! „Da würde ich gerne einmal hoch„, dachte ich mir damals. Und gleichzeitig: „Der ist viel zu ausgesetzt. Dort werde ich mich nie hintrauen!“ Am Freitag fiel dann die Entscheidung fürs verlängerte Wochenende: Martin Busch Hütte mit Hauptziel „Hintere Schwärze“. Und nicht nur das, sondern über die Nordwand. Mal wieder ein echtes Abenteuer!
Mit dem halben Ausrüstungsschrank ging es am Samstag Nachmittag mit den Bikes von Vent zur Hütte. Von „fahren“ konnte keine Rede sein, die Rucksäcke mit kompletter Ski-, Lawinen-, Gletscher-, Koch-, Schlaf- und Kletterausrüstung wogen schwer und machten den ohnehin langen Weg noch viel länger. Auf den letzten Kilometern mischten sich noch breite Lawinenkegel dazu, damit wir auch wirklich auf dem Zahnfleisch auf der Hütte ankommen würden.
Der Winterraum war gut bevölkert – allesamt hatten für den nächsten Tag die Nordwand der Hinteren Schwärze vor. Wir entschieden sofort, dass wir bei unserem Plan bleiben würden und zunächst am Sonntag eine Verhältnis-Erkundungstour auf die Finailspitze machen und erst am Montag zur Hinteren Schwärze starten würden. An der Finailspitze war ich vor ein paar Jahren einmal am Grat umgekehrt – der Gipfel stand also ohnehin noch aus.
Finailspitze (3514 m)
Um halb sieben ging es am nächsten Morgen dann bei wolkenlosem Himmel in Richtung Niederjochferner und über weite Schneehänge bis zur Ötzifundstelle. Am Fuß der Finailspitze testeten wir ihre Nordwand an, entschieden uns aber wegen der Verhältnisse dagegen und wählten stattdessen den Grat. Der war wunderbar abwechslungsreich und gar nicht mehr so furchtbar exponiert wie ich ihn in Erinnerung hatte.
Der Gipfel selbst war eine herrliche Schneide und bot kaum Platz für mehr als eine Person. Wir genossen kurz das Panorama, spähten potenzielle Bergziele aus und machten uns wieder an den Abstieg. Die Abfahrt um halb elf war bestens getimed und bis auf wenige Meter einfach herrlich. Die neuen Ski taten ihr übriges und so glitten wir mit ziemlich breitem Grinsen bis fast vor die Hütte.
Sonne, ein spannender Grat, ein herrlicher Gipfel, tolle Aussicht und perfekter Firn – und dann noch meine zwei Lieblingshochtouristen! Ein echter Traumtag.
Aber das eigentliche Abenteuer wartete am nächsten Tag: Die Nordwand der Hinteren Schwärze!
>> Hier gehts zum Teil 2.
3 Comments
Traumhaft Bilder! Da möchte man direkt wieder auf den Berg 🙂 LG Franzi
War schön euch kennengelernt zu haben! Sympathische Truppe!
Grüße vom schlechtesten Pastakoch der Welt
Tschetti
Hi Marc, jetzt hab ich kurz überlegt, zu welcher Gruppe du gehört hast – aber okey, „schlechtester Pastakoch“ – da kanns wirklich nur noch einer sein 😀
Ich hoffe, ihr hattet ne schöne Tour? Das Wetter war ja echt noch spitze.
Grüße!
Erika