Momente: Ein Platz am See

August 7, 2014

Zelt am See im Jotunheimen GebirgeJotunheimen, Woche 4

Es ist genug. Wir sind bereits knapp 20 Kilometer gelaufen, haben die 1.000 Höhenmeter voll und einen Rucksack, der gut ein Viertel unseres Körpergewichts ausmacht*. Es war eine schöne Etappe, anfangs in herrlichem Morgenlicht auf einen Pass, oben im gemütlichen Regenprasseln, auf der anderen Seite wieder ein schönes, grünes Tal, fast schon sonnig… Nach einem letzten Anstieg kommen wir an einen kleinen Bergsee, die imposanten Berggipfel spiegeln sich in der Oberfläche. Ein glasklarer Bach speist den See, wie für uns gemacht gibt es eine einzige flache, steinfreie Stelle, die auch bei Gewitter genügend Schutz bietet. Hier bleiben wir.

Wir trocknen in Ruhe unsere Sachen, sitzen nach einem ausgiebigen Waschgang am Kocher und braten Steak. Worum geht es beim Trekking? Um das gleichmäßige Laufen, das langsame Erkunden und Wirken-Lassen einer Landschaft. Aber auch um das Ankommen, das Genießen des Abends. Raus aus den Schuhen, rein in frische Klamotten, eine Tasse Tee trinken, Nüsse futtern, das Zelt an einem schönen Ort aufschlagen, den Ausblick genießen. Womöglich ist mir dieses Ankommen gar wichtiger, als das Laufen an sich. Es ist für mich der Inbegriff von Gemütlichkeit, vom Entspannen nach einem anstrengenden Tag. Ein perfekter Moment, für den sich jeder Schritt lohnt.

*Verpflegung, Zelt und restliches Geraffel für fünf Tage.

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