Momente: Scheiße!

Woche 6, Margalef

So. Viele. Menschen! Sechs Wochen tingeln wir jetzt durch das Prades-Gebirge und sind nicht mal „Hotspot“ Siurana allzu viele Menschen begegnet. Manchmal teilten wir uns Plätze mit ein, zwei anderen Campern, häufig allerdings waren wir allein – auch beim Klettern. Was für ein krasser Gegensatz ist es hier in nun in Margalef. Schon bei der Einfahrt in Richtung Stausee, wo die meisten der Sektoren sind, war jede Parkbucht mit Autos belegt. Egal wohin man schaut, sieht man Menschen in den Wänden, Autos im Wald stehen und – und vor allem das – dunkle Häufen mit Klopapier abgedeckt. Es gibt zwar offiziell ausgewiesene, große Parkplätze, auf denen die Kletterer stehen und auch übernachten sollen – diese Picknickplätze sind liebevoll mit großen Tischen und überdachten Grillmöglichkeiten ausgestattet – aber eine Toilette gibt es nirgends, genauso wenig wie Mülleimer oder Trinkwasser. Wo sind die Touristiker, die Naturschützer und klugen Einheimischen? Warum kam noch niemand auf die Idee, aus einem dieser Picknickplätze einen rudimentären Campingplatz mit WC, Trinkwasser und Mülleimer zu machen? Keine 4-Sterne-Geschichte, sondern ein einfacher Platz, der nur ein paar Euro pro Nacht kostet, dafür aber die Massen kanalisiert und die Natur schützt? Solche Plätze gibt es in den Alpen häufig – oft werden sie gar nicht rund um die Uhr betreut, die Einnahmen werden nur verwendet, um die Toilette und die Mülleimer regelmäßig zu leeren und nach dem Rechten zu sehen. In einem – womöglich DEM bekanntesten Klettergebiet Europas würde man (ich?) so etwas irgendwie erwarten…