Der neue Lieblingsrucksack: Speed 22 von Black Diamond

Oktober 16, 2013

SpeedBD08Schon vor einem Jahr ist er mir auf der OutDoor aufgefallen. So kompakt, so minimalistisch und so schön! Da springt der weibliche WILL HABEN-Modus natürlich sofort an. Nun – gut ein Jahr später liegt – er tatsächlich in unserem Ausrüstungszimmer und hat schon so manch coole Touren mitgemacht. Er ist ein starker Begleiter – reduziert auf das Wesentliche, aber perfekt durchgedacht. Ein Rucksack der  durch und durch begeistert.

Wozu?

Der Speed 22 von Black Diamond ist für Leute, die „light and fast“ unterwegs sind. Er ist maximal minimalistisch, ohne dass der Träger ernsthafte Kompromisse eingehen muss. Natürlich hat er weder gepolsterte Hüftflossen noch ein stabiles Rückengestell – aber dafür ist er leicht. Und das gibt gerade beim Klettern häufig den entscheidenden Ausschlag.

Der erste Eindruck

Warten auf die Wildenverschneidung - mit dabei der Speed22 von Black DiamondReduziert auf das Wesentliche, das ist er wirklich. Und leicht. Die Hüftgurte bestehen nur aus schmalen Bändern, die Tragegurte sind kaum gepolstert – ebenso die Rückenpartie. Eine Rahmenkonstruktion gibt es nicht, wobei der Rückenbereich trotzdem einigermaßen steif ist. Die Halterung für die Eisäxte ist zwar minimalistisch, aber gut durchdacht und sie erfüllen ihren Zweck.

Die Deckelklappe kann mit wenigen Handgriffen entfernt werden, wodurch noch einmal Gewicht gespart werden kann. Außerdem kann man den Rucksack als Haulbag umfunktionieren, wobei das der dünne Stoff wohl auf Dauer nicht gerne mitmachen dürfte. Die Verschlüsse sind weitentwickelt worden – wozu genau war im ersten Moment etwas unklar. Dazu später mehr. Was ich besonders schön fand, ist das Band, mit dem das Seil auch ohne Deckelklappe fixiert werden kann. Das ist ja häufig das Problem von Rucksäcken, deren Deckel nur mit einem Riemen geschlossen wird – steckt man oben etwas noch rein, rutscht es irgendwann einfach Raus. Das passiert mit dem zusätzlichen Gurt nicht.

Den Rucksack gibt’s hier zu kaufen:

Und noch zwei „Special Interest“-Überraschungen: Die Farbe des Rucksacks ist nicht wie auf vielen Abbildungen im Internet reines Gelb, sondern eher eins mit Grünstich. Für Männer irre unrelevant, schon klar, aber ich war etwas überrascht 😉 Was aber positiv auffiel ist die Tatsache, dass die unteren Seitenriemen so weit oben sind, dass die Kameratasche gut fixiert werden kann ohne dass sie herumbaumelt. Sehr cool!

Der Speed 22 im Gebrauch

Sein größer Vorzug ist einfach das Gewicht. Man trägt wirklich nur das Nötigste – ohne dass er besonders unbequem wäre. Nur wenn man ihn komplett volllädt (also mit sechs Flaschen Bier, einer Flasche Wein, 3 l Wasser, Grillgut, Salat, Buch und Handtuch) dann ist er auf Dauer unangenehm. Aber das hat dann auch nichts mehr von „light and fast“. Durch die schmalen Hüftbänder beeinträchtigt er auch den Klettergurt nicht und überhaupt sitzt der Rucksack so weit oben, dass man ohne Probleme weiterhin an Chalkbag und Karabiner kommt. Er ist so schmal geschnitten, dass er auch weite Bewegungen locker mitmacht und nie behindert.

Wasserdicht auch ohne Regenhülle

Obwohl der Speed 22 mit keiner Regenhülle aufwartet, bleibt der Inhalt bei starkem Regen doch erstaunlich trocken. Beim Heimradeln von der Arbeit setzte ich ihn mehrmals fast eine halbe Stunde dem strömenden Regen aus – ohne zusätzliche Regenhülle oder ähnlichem. Überraschung daheim: Der gesamte Inhalt war komplett trocken – auch der Geldbeutel im Deckelfach. Da ist es allerdings gut möglich, dass das nur eine temporäre Erscheinung ist und die Imprägnierung nach einigen Wochen nachlässt. Und bei mehreren Stunden im Wasser kommt die jetzige Imprägnierung sicher auch an ihre Grenzen. Klar.

Neuartige Verschlüsse

Anfangs war ich zugegebenermaßen etwas genervt von den neuartigen Verschlüssen. Man muss sie schon ziemlich gezielt quetschen, damit sie sich öffnen. Und wenn, dann schnappen sie gleich weg, als wären sie kleine Geschosse. Inzwischen habe ich aber gelernt, dass das von Black Diamond absichtlich konstruiert wurde: Der Vorteil ist wohl, dass man die Verschlüsse so auch mit Handschuhen gut öffnen kann. Ich persönlich finde das nicht unbedingt: Zwar ist es so womöglich leichter, die richtigen Druckpunkte zu finden, dafür muss man kräftiger quetschen – mit dicken Handschuhen auch nicht ganz so leicht.

Fazit

Ein genialer Rucksack zum Alpin- und Eisklettern oder zum (gewichtstechnisch) leichten Bergsteigen. Alles Nötige ist da, auf jede Spielerei wurde verzichtet. Er stört beim Klettern nicht und macht jede Bewegung mit, auch die hin zu Karabinern und Chalk. Und – last but not least – sieht er halt auch einfach saugut aus. Mein neuer Lieblingsrucksack!

 

 

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2 Comments

  • Reply Frosty Oktober 20, 2013 at 10:08 pm

    Hallo interessanter Bericht. Mich würde noch interessieren was für eine Trinkblase rein passt…??
    Danke!!!

    • Reply ulligunde Oktober 21, 2013 at 6:28 am

      Hi Frosty,

      ich hab normalerweise die 3l-Trinkblase von Camelbak drin. Das Fach ist auch breit genug für A4-Zeitschriften – da dürfte also jede Trinkblase reinpassen.

      Liebe Grüße, Erika

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