Packliste: Fernwanderwege (Via Alpina)

Was nehm‘ ich bloß mit? Diese Frage ist beim Trekking eine der zentralsten überhaupt. Es geht darum, so wenig wie möglich einzupacken um Gewicht zu sparen, aber dennoch alles Wichtige dabei zu haben. Aber das ist es eben: Was ist wichtig? Grundsätzlich sind solche Packlisten nur Orientierungshilfen, denn jeder ist anders. Jeder Mensch, aber auch jede Nation. In Neuseeland beispielsweise wandern die Einheimischen nur mit einer kurzen Hose und Gamaschen. Für kühlere Stunden haben sie eine lange Unterhose dabei, die sie im Notfall unter die kurze ziehen können.

Die folgende Liste ist eine Sammlung von Ausrüstungsgegenständen, die ich persönlich auf einen Fernwanderweg wie den Via Alpina mitnehmen würde.

Klamotten

o   2 T-shirts aus Merino-Wolle (riecht nicht, trocknet schnell, hat aber auch seine Kehrseite)

o   1 Longsleeve (Merino)

o   1 Pulli (wer sich’s leisten kann aus Merino, ansonsten z.B. Polartec. Mit Kapuze!!!)

o   3 Socken (Merino)

o   3x Unterwäsche

o   1 Long John (Lange Unterhose)

o   1 kurze und 1 lange Hose (z.B. Fjäll Räven. Trocknet sehr schnell und ist robust. Aber auch schwer. Wenn man die mit abtrennbaren Beinen kauft, könnte man sich  die kurze Hose evtl. auch sparen)

o   Regenjacke (Mit Kapuze)

o   Regenhose (leicht! Am besten mit durchgehendem Reißverschluss an den Seiten, damit das Anziehen schnell geht)

o   Mütze oder Buff, dünne Handschuhe (z.B. Softshell)

Küche

o   Kocher und Brennstoff (vorher ausgiebig testen und lernen damit umzugehen! Vor allem bei Multifuels)

o   Topf, und Topfgriff, Deckel, Becher, Göffel (Gabel und Löffel in einem)

o   Alubox (als Teller, Aufbewahrungsbox, zusätzlicher Topf)

o   Teebeutel, (Kakaopulver)  und Brausetabletten damit man auch mal was mit Geschmack trinken kann (z.B. Magnesium)

o   Salz, Pfeffer, evtl. Chili, Paprika o.ä. (Klein abgepackt! Lieber auf Hütte oder in Restaurant nachfüllen lassen)

o   Vollmilchpulver (z.B. von einer Bäckerei, die noch selbst bäckt)

o   Müsli oder Porridge

  

Hygiene

o   Waschlappen und Handtuch (mir persönlich reicht ein A4 großes Handtuch aus Frottee. Mikrofaser stinkt sehr schnell und man kann sich nicht wirklich abrubbeln. Dadurch fühlt man sich immer etwas dreckig. Ist aber subjektiv)

o   Ökologisch abbaubare Seife (sparsam verwenden, nach Gebrauch großflächig in Fauna verteilen!)

o   Alltägliche Hygieneartikel (Zahnputzzeug, Rasierer, Creme, Haarspangen, Lippenbalsam… was man halt so braucht)

o  Toilettenpapier (danach vergraben oder vorsichtig verbrennen)

Sonstiges

o   Sonnenbrille und –creme

o   Taschenmesser (!!!)

o   First Aid Päckchen inkl. Blasenpflaster, Imodium, Desinfektionsmittel…

o   Evtl. Barometer und Kompass

o   Kartenmaterial (ggf. auf Din A4 kopiert, so kann man nicht mehr benötigte Teile verbrennen und spart nach und nach Gewicht)

o   Stirnlampe

o   Trinkblase (m.E. weit besser als eine normale Trinkflasche, da man den Rucksack zum Trinken nicht absetzen muss und somit viel mehr trinkt)

o   Reepschnur, Ersatzschnürsenkel

o   Kamera, Ersatzakku, zweite Speicherkarte. Handy

o   Ggf. Ladegeräte (Kamera, Handy)

o   Stift, evtl. Notizbuch

o   Wichtige Telefonnummern und Adressen. Reisepass. Krankenversicherungskarte.

o   Evtl. Gamaschen (falls Route durch viele Schneefelder führt)

o   Trekkinstöcke

o   Zelt

o  Isomatte

o   Schlafsack (m.E. mindestens bis 0 Grad Komforttemperatur. Falls solche Touren häufiger und auch in anderen Ländern (Neuseeland, Skandinavien, Kanada…) mal durchgeführt werden möchten, auf jeden Fall einen wärmeren Schlafsack kaufen!)

o   Inlay für Schlafsack (wärmt zusätzlich, schont den Schlafsack und macht es gemütlicher). Wenns wirklich SEHR warm ist, kann dann auch nur im Inlay geschlafen werden.)

o   Wanderschuhe (und zusätzlich wer’s mag: Trekkingsandalen)

Die gesamte Ausrüstung für meinen sechswöchigen Tourbegleiter-Job in Schweden.  

Wie das alles sinnvoll und optimal gepackt wird, beschreibe ich in einem anderen Artikel. Und auch die Ernährung auf längeren Touren ist ein Kapitel für sich.

Die Packliste ist meine eigene. Es gibt natürlich auch Ultraleicht (UL)-Trekker, aber dafür gibt es eigene Blogs. Dazu braucht man entweder Kreativität oder das nötige Kleingeld, bei vielem muss man auch Verzichte beim Komfort eingehen. Allerdins ist man mit einem so leichten Rucksack (5-7kg) unterwegs, dass das allein schon ein sehr großer Luxus ist. UL-Anhänger würden wohl bei meinem 15kg Rucksack auch sagen, dass es ein großer Verzicht auf Komfort ist 😉

Grundsätzlich ist das Gewicht der Ausrüstung dennoch ausschlaggebend. Alles über 20kg ist definitiv zu schwer und nur schlecht für die Gesundheit. Besonders bei Bergpfaden wie dem Via Alpina bei dem man viele Höhenmeter bewältigen muss, merkt man jedes Kilo und tauscht mit einem schweren Rucksack schnell Spaß gegen Schinderei.

Edit: …Ob man sich die lange Hose nicht sparen kann und für wirklich kühle Momente einfach lange Unterhose, kurze Hose und Regenhose kombiniert?? Gilt natürlich nur für Sommertouren…