Bikepacking mit Zelt und Kocher: Packliste

August 18, 2021

Meine Packliste inklusive kurzen Testberichten für eine dreitägige Bikepacking-Tour durch vier Länder mit Zelt und Kocher als Solo-Reisende.
//Nachtrag: Nach meiner Dolomiten-Tour habe ich die Packliste noch einmal geringfügig verändert. Die Veränderungen sind mit mit ** gekenntzeichnet//

Bei meiner zweiten Bikepacking-Tour vom Lechtal übers Engadin an den Bodensee war das neue Gravelbike am Start. Weil ich diesmal autark sein wollte, war zusätzlich zur (ziemlich bewährten) Packliste der Grindelwaldtour noch Kocher und Trekkingnahrung mit im Gepäck. Und weil der Stauraum bei der ersten Tour schon knapp war und noch dazu die große Lenkerrolle wegen des Dropbar-Lenkers nicht voll gefüllt werden konnte, gabs noch eine Rahmentasche.

Meine Ausrüstungsliste fürs Bikepacking mit Zelt und Kocher

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Fahrrad

Focus Atlas 6.8
**inzwischen mit Kassette mit 46 Zähnen (weiterhin 11 Gänge, vorne zwei) ersetzt. Extrem wertvolles Upgrade für lange Pässe mit viel Gepäck!

Fahrradtaschen

Ortlieb Lenkerrolle 15l
Die wird bei der nächsten Tour durch den Toploader-Tasche ersetzt, weil die Lenkerrolle nicht wirklich für Dropbar-Lenker ist und ich insgesamt die Befüllung an den Seiten unpraktisch finde, ganz speziell mit Rennlenkern, mit denen man nicht vernünftig an die Seiten kommt. Bei geraden Lenkern ist das deutlich besser und der Stauraum ist natürlich genial.
**Die Toploader-Tasche hat sich auf der Dolomitenreise extrem bewährt. Die Seitentaschen sind Gold wert, auch wenn ich bei meinem schmalen Lenker zumindest schon darauf achten muss, dass man die Tasche nicht zu breit packt, sonst bleibt nicht genügend Platz zum Schalten.

Ortlieb Seat-Pack 16,5l
Sehr geniales Teil – sitzt bombenfest, kann super gestopft werden, passt (im Kontrast zum Trailsaddle von Vaude) auch an Räder, bei denen Sattel und Rad nah zusammen sind. Die Gummibänder oben und die Ösen unten sind Gold wert. Im Vergleich zur Vaude-Konstruktion ist es nur etwas schade, dass man die Tasche nicht so einfach abnehmen kann, z.B. wenn man in den Supermarkt geht oder mit dem Zug reist. Die Montage ist aber okay, dauert mit etwas Übung nur ein, zwei Minuten.

Rahmentasche Ortlieb
Die Zeltstangen vom Mira I sind für die Rahmentasche (bzw. den Rahmen des Zwergen-Rads) leider einen Tick zu lang. Bei mir kamen anfangs die Dinge für den Alltag rein – Geldbeutel, Snacks, Malzeug, Sonnencreme, Pulli, Regenklamotten, die letzten Tage das nasse Zelt.
Ich habe die Rolltop-Tasche, weil ich Bedenken hatte, dass der Reißverschluss der anderen Variante kaputt gehen könnte. Der Verschluss ist etwas frickelig…

Ortlieb Cockpit-Pack
Die mitgelieferte, anschraubbare Kleinigkeiten-Tasche beim Atlas ist sehr schmal, ich habe sie inzwischen durch die größere Oberrohrtasche von Ortlieb ersetzt. Die ist allerdings für runde Oberrohre und Klettband konzipiert, ich habe kurzerhand das vorgeformte Plastikteil abgesägt und die Tasche mit zwei Schrauben in die vorhandenen Gewinde geschraubt. Ziemlich perfekt, auch wenns so jetzt natürlich keine Garantie mehr gibt 😉

Fixplus Gear Tightener

Absolut geniale, minimalistische Fixiermöglichkeit für die Gewinde an der Gabel. Ich hatte auf meiner Reise das Zelt in einem wasserdichten Drypack eingewickelt und so an der Gabel fixiert. Auf diese Weise ist dieses nasse Päckchen (Tau, Regen) fernab von Schlafsack und Co und geht tagsüber nicht im Weg um.


Toolbox für Flickzeug und Erste Hilfe. (Das ist die schwarze Tasche, die ganz unten am Rahmen hängt)



Nacht

Zelt (Mira 1 von Exped. Bewährt sich seit mehreren Jahren. Kann ohne Außenzelt aufgebaut werden, ist superklein im Packmaß und hält trotzdem Regen vernünftig ab. Die Absiden reichen zum Kochen und Lagern von Material und der Aufbau geht superschnell. Der Platz innen reicht genau für eine Matte.
Schlafsack (Glacier 450 von Mountain Equipment. In Kombi mit dem Baumwollinlet habe ich im Sommer mit diesem Setup noch nie gefroren.
Schlafsack-Inlett (Sea to Summit, Thermolite Reactor Standard, Baumwoll-Inlett Mummy. Hält den Schlafsack sauber, ist gemütlich und machts noch etwas wärmer)
Isomatte (NeoAir xLite, ich hab mit der Matte immer Ohropax dabei, weil mich sonst das Rascheln aufweckt… Bisschen spießig vielleicht 😉 )

Essen

– Kleiner Gaskocher
Kleine Gaskartusche (100g-Kartusche reicht bei vernünftigem Gebrauch leicht eine Woche)
– Kleiner Topf (Ich hab den MSR Trail Lite. Im 1l-Topf kann man alles rund ums Kochen verstauen. Theoretisch reicht für Travellunchwasser und Kaffee-Machen auch ein noch kleinerer Topf oder ein Jetboil.)
– Langer Löffel
Feuerzeug (trotz Piezozündung am Gaskocher!)
– Instant-Cappuccino oder Instant-Heiße Schoki
Trekkingnahrung



Kleidung

– Radhose (!!!)
Radtrikot
– Radhelm
– Kurze Hose für Rückreise und Radeln (nicht unbedingt nötig)
– Radhandschuhe
– Lange Hose (Tights)
– 2x Socken
– Shirt oder Longsleeve für Abends
Pulli
Daunenjacke (immer! 😉 )
– Regenklamotten (Regenhose mit durchgehendem Zip, Regenjacke, Überschuhe)
– Stirnband, Handschuhe (you never know… Gerade auch für morgendliche lange Abfahrten!)
– Sonnenbrille (Smith Ruckus)
– Unterwäsche
– Bikini

Weil auch da viele Fragen kamen: Ich habe keine Klickschuhe, weil ich das insgesamt auf Reisen unpraktisch finde. Ich bin aber auch noch nie mit welchen gefahren, mag also sein, dass man es vermisst, wenn man sonst so radelt. Ich persönlich möchte lieber normal durch den Supermarkt oder eine Stadt gehen können.



Hardware

Wahoo Elemnt Roam (Der Akku hält da etwa zwei Tage. Mir ist es wichtig, dass Handy und Navi voneinander getrennt sind, das Handy braucht sonst brutal viel Strom, den man dann wieder irgendwo aufladen muss. Ich bin sehr zufrieden mit dem Roam.)
Powerbank
– Ladekabel Handy, Ladekabel Powerbank, Steckdosenstecker (Schnelllade-Stecker!)
Solarpanel (nicht mehr unbedingt nötig, wenn die Navigation nicht übers Handy läuft)
– Ultraleichter Rucksack aus Gleitschirmstoff (zum Einkaufen und ggf. Einkäufe ein paar Kilometer zu transportieren und v.a. um bei der Rückreise Ausrüstung auf dem Rücken zu transportieren um das Bike leichter zu machen.)
– Mini Erste-Hilfe
– Flickzeug für Rad, Isomatte, Zelt/Stange
– Kloapier
– 2x Maske
– Kamera (Sony RX100 III)
– Geld, Ausweis
– Abendbeschäftigung (Malzeug in meinem Fall, kam aber eh nicht dazu)
– ggf. Kopfhörer
– Trinkflasche (ich hatte nur eine 0,5l-Radflasche dabei und habe für eine Nacht noch 1,5l im Supermarkt gekauft, falls ich keinen Zeltplatz mit Wasser finden sollte)
– Taschenmesser
– Müsliriegel, Nüsse
– große Zipbeutel für Regentage. Irgendwas absolutes Wasserdichtes macht Sinn, weil das Zelt morgens oft mal triefnass ist und man das so eigentlich nicht zu dem Rest packen will…


Hygiene

– Zahnputzzeug
– Lipprencreme (!), Gesichtscreme
– Schmerzmittel, Wundsalbe
– ökologisch abbaubare Seife
– Handtuch, Waschlappen
– Ggf. Kleines Deo
– Sonnencreme
– ggf. Rasierer




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6 Comments

  • Reply Thomas Oktober 5, 2022 at 1:52 pm

    Hallo,
    ich habe auch ein fous atlas 6.8. Wie hast du es geschafft eine 46. Kassette mit zweifach vorne einzubauen. Hast du das Schaltwerk getauscht?

    Grüße Thomas

    • Reply ulligunde Oktober 5, 2022 at 9:39 pm

      Hi Thomas,
      das kann ich dir selbst leider nicht beantworten, ich habe den Umbau meine Werkstatt machen lassen. Falls es dich interessiert, wende dich gerne an die Jungs von ALPSEE BIKES – in Kombi „Gravel“ und „Ulligunde“ wissen sie sofort, um was es geht 🙂
      Liebe Grüße,
      Erika

  • Reply Polina Februar 19, 2024 at 1:00 pm

    Hallo Erika, total spannend. Danke Dir fürs Teilen!!! In welche Tasche hast du dein Zelt verpackt? Viele Grüsse Polina

    • Reply ulligunde Februar 19, 2024 at 1:04 pm

      Ich habe normalerweise das Gestänge hinten in der Arschrakete und das Zelt selbst an der Gabel. Wenn ich mit dem ganz kleinen unterwegs bin (Mira I von Exped), dann ist es einfach in einen Drybag eingewickelt und mit den „Fixplus Gear Tightener“ an der Gabel dran. So ist es weit weg von Schlafsack und Klamotten. In Schottland hatte ich dann eine richtige „Forkbag“-Tasche von Ortlieb, weil ich dort ein etwas größeres/stabileres Zelt dabei hatte (Vela I von Exped) und ich damit gerechnet hatte, dass es allermeist sehr nass ist.

      Ich hoffe das hilft dir ein wenig!
      Liebe Grüße,
      Erika

  • Reply Ulrike BREMSTELLER März 4, 2024 at 9:16 am

    Hallo,
    Ich liebäugle seit längerem mit dem Mira von Exped (würde mir allerdings die Variante für zwei Personen mit 1300 g gönnen).
    In den Beschreibungen wird es immer als „Sommerzelt“ eingestuft. Was meinst du dazu? Du warst in England, ich würde gerne (auch) ans Nordkap. Meinst du dass das passt? Oder doch lieber ein dickeres Aussenzelt, nicht das 10 D??
    Du schreibst das du mehrere Jahre Erfahrung damit hast. Somit wäre mir deine Meinung sehr wertvoll!
    Liebe Grüße! Ulrike

    • Reply ulligunde April 9, 2024 at 12:02 pm

      Hi Ulrike!
      Ich habe inzwischen auch das für zwei Personen und liebe es ganz genauso! Es ist für mein Verständnis definitiv ein 3-Jahreszeiten Zelt – in Schottland hätte ich es glaube ich allein deshalb nicht dabei haben wollen, weil es durch das Mesh innen einfach komplett durchbläst. Und ich denke, dass wenn es viel regnet und das Mesh das Außenzelt berührt, Tropfen direkt ins Zelt reinkommen würden. Beim Nordkap bin ich mir unsicher, spontan würde ich glaube ich da wiederum schon das Mira mitnehmen, wenn es sehr aufs Gewicht und Packmaß ankommt und du im Sommer unterwegs bist. Ich war mal drei Monate in Norwegen und hatte sehr gutes Wetter, das beeinflusst da aber natürlich mein Gefühl. Es ist ja aber auch so, dass es allermeist erträgliches Wetter ist, nur manchmal wirklich schlecht – und dann kann man evtl. auch mal in Unterkünfte, anstatt dauerhaft ein schweres Zelt mitzuschleifen. Ich kann dir das Mira jedenfalls sehr ans Herz legen. Eine populäre Alternative ist sonst noch das MSR Hubba, das kann sogar frei stehen und macht auch einen sehr guten Eindruck. Ist glaube ich auch günstiger.
      Liebe Grüße
      Erika

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