Ein Felsturm, der freistehend inmitten sanfter Hänge aufragt. Er wirkt schon fast deplatziert und übte dadurch sofort eine große Anziehungskraft auf mich aus. Da will ich hoch – war mir schon vor Jahren klar. Es dauerte, aber in diesem außergewöhnlichen Sommer 2015 machte ich mir den damaligen Traum wahr.
Ich hab Respekt vor dieser letzten Seillänge. Es ist die schwerste für mich, ich bin bereits müde, es ist kalt. Aber andererseits ist es die letzte und ich bin gespannt, was kommen wird. Ohne groß zu zögern steige ich ein und hangle mich von Borhaken zu Schlaghaken zu selbstgelegten Friends… Es läuft – die Schwierigkeit liegt eher darin, sich zu entscheiden, was für eine Art der Kletterei man anwendet. Um ehrlich zu bleiben: Es ist eine 5c+, das ist nicht mal eine 6+ – für andere ist das Kinderkram. Aber es ist für uns zwei Mädels das erste Mal seit Ewigkeiten wieder im Granit und irgendwie erzeugen diese klaren Strukturen durchaus Respekt. Trotzdem geht alles echt gut und bald spickel ich über die Kante: Sonne, blauer Himmel, STAND! Geil! Ich sichere Karo nach, die es mit dem dicken Rucksack deutlich schwerer hat und hole mir oben unser verdientes High-Five ab. Eine Tour, die im Führer mit „anspruchsvolle Tour, ein Rückzug ist schwierig“ und „lange, alpine Tour, die nicht unterschätzt werden darf“ beschrieben wird, haben wir in der Tasche. Ein schönes Gefühl, wenn Träume wahr werden. Was für ein Sommer!
6 Comments
Wie immer und das wirkt ja schon fast abgedroschen: Tolle Bilder und toller Bericht!
Hoffe Dir gehts gut – bald sehen wir uns ja wieder! LG Sabrina
[…] ich ein paar Bilder vom Zervrailahorn auf der Facebookseite von ulligunde sah (später gab es dann hier einen Bericht). Als ich die Bilder an meinen Tourenpartner weiterleitete war der Drang den Berg […]
[…] ich ein paar Bilder vom Zervreilahorn auf der Facebookseite von ulligunde sah (später gab es dann hier einen Bericht). Als ich die Bilder an meinen Tourenpartner weiterleitete war der Drang den Berg […]
[…] unternommen habe und zwar ganz ehrlich und subjektiv. Mir ist natürlich klar, dass eine Tour aufs Zervreilahorn in Graubünden oder gar durch die Westliche Zinne für manche völlig unspektakulär ist – für […]
[…] fester Granit, perfekt absicherbar“ denke ich persönlich an unsere herrliche Tour am Zervreilahorn oder am Furkapass. Fester Granit, kaum Botanik, perfekte Möglichkeiten für bombenfeste Friends, […]
[…] Wochen später ging es ans Zervreilahorn – ein unglaublich pittoresker Berg, den niemand kennt. Der Nord-Ost-Grat ist nicht extrem […]