Die vier Tage auf dem Gamshüttle in Fideris sind bereits eine feste Institution unter uns Geschwistern. Wohnt man so weit entfernt voneinander, sind gemeinsame Tage rar. Und jene, die von solcher Purheit geprägt sind, wie die oben auf dieser Hütte ohne Strom, Wasser und Internet, sind umso wertvoller. Keine Ablenkung, keine Computerprobleme, keine Termine – nur wir Geschwister und die Dinge, die uns verbinden: die Berge und die Fotografie. Und sonst wirklich gar nichts, denn die Hütte liegt auf 2.000 Meter fernfernab vom Tal.
Diesmal aber holte uns die Realität ein und wir mussten aus Jobgründen auf den einen Bruder verzichten. Kommt eben der Vater mit. Berge mag der auch. Und eine Kamera hat er ebenfalls! Und einen wasserdichten Rucksack, der wunderbar kaschiert, dass die Milch sich schön langsam über den gesamten Essensvorrat ausbreitet. Aber das Brot, das in solchen Fällen selbstverständlich ganz unten liegt, saugt ja ganz gut auf. Und das Kartoffelpüree erst!
Perfekter Start
Macht nichts, im Magen hätte es sich ja irgendwann eh vermischt. Wir gingen lieber gleich auf Tour, genossen einen [….] [….] [….] Sonnenaufgang, für den mir immer noch die Worte fehlen, fellten mit den letzten Sonnenstrahlen ab und cruisten durch „unsere“ Rinne direkt zur Hütte. Keine Spuren, 20 cm Pulver, die perfekte Neigung. Wie sollte dieser Trip besser beginnen!?
Tschüss Sonne
Der nächste Tag brachte eine weitere tolle Skitour, eine herrliche Abfahrt und schon wieder so einen brutalen Sonnenuntergang! Das waren dann auch die letzten Sonnenstrahlen, die wir für den Aufenthalt sahen. Der kommende Tage war so neblig, dass selbst der Baum direkt vor dem Fenster teilweise nur noch schemenhaft erkennbar war. Während mein Vater – der Zappelphilipp – unbedingt raus musste, entspannten mein Bruder und ich exzessiv, schmiedeten Fotopläne und andere Projekte und hatten seit langem mal wieder Zeit für ausgiebigste Gespräche. Wenn Zeit unwichtig wird, der Tag nur noch von Kaffee trinken, schweifenden Gedanken und absoluter Ruhe geprägt wird, ist man in Fideris. Es gibt kaum etwas Entspannenderes. Unbezahlbar.
Die Stille in den Ohren
Der Umstieg auf die hektische, laute Zivilisation fällt nach solchen Tagen aber umso schwerer. Man hängt noch in Gedanken, hat die Stille in den Ohren und das Bild der untergehenden Sonne im Kopf und soll von null auf hundert wieder in diese Welt einsteigen. Unmöglich! Aber Gott sei Dank ist der nächste Trip in die Berge nicht weit: Am Freitag geht’s mit den Bloggern in die Stubaier Alpen. Ich freu mich drauf!
3 Comments
Wie immer traumhafte Bilder! Genial! Wir sehen uns Freitag
lg
Wu
Hi,
es ist immer wieder der WAHNSINN – Deine Bilder sind einfach der Hammer! Und der kleine, aber feine Bericht auch!
Und wir freuen uns auch ganz doll auf Freitag bzw. auf´s Wochenende! Ich denke die Schneefräse ist auch schon wieder bereit!
Sabrina
Hab mich schon die ganze Woche auf den Bericht und die Bilder gefreut. Und wurde nicht enttäuscht. Jetzt hab ich schon wieder Lust auf die Berge…
Gruss,
Joachim 🙂