Jotunheimen, Woche 3 oder 4
Der Himmel über dem Soleibotntindane ist dunkel, es donnert in der Ferne. Um wenigstens noch ein bisschen des beschriebenen Panoramas zu erhaschen, übernahm Sammy den Rucksack und ließ mich – nur bewaffnet mit der Kamera – ziehen. 300 Höhenmeter trennten mich noch vom Gipfel, ein reiner Geröllhaufen, umgeben von Gletschern. 300 Höhenmeter, ich fühlte mich fit, der Rand dieser dunklen Wolke war erst direkt über mir. Weiter? Inzwischen überlegte ich so lange blöd hin und her, dass mein Packesel mich wieder eingeholt hatte. Gemeinsam liefen wir noch und wollten mit den ersten Tropfen umkehren – zehn Minuten später war es so weit. Umkehr, und zwar schnell, denn dieses flechtige Gestein wird bösartig rutschig, sobald es einmal wirklich nass ist. Wir erreichten schnell den Rand dieser Zone, überholten dabei quasi alle anderen, die uns noch neugierig beäugt hatten, wie wir direkt in Richtung Gewitter spurteten und gönnten uns zuletzt auf herrlichem Laufgelände einen spaßigen Downhill. Am Ende wurde es also kein Gipfel, aber immerhin ein schöner Lauf. Und der nächste Gipfel kommt bestimmt.
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Das Wetter in Norwegen ist einfach ein cooles Ding. 😀