Nach Norden

Hirtshals Strand, Dänemark, Woche 0

Wir haben sie hinter uns gebracht, die knapp 1400 km vom Allgäu bis an die nördlichste Spitze Dänemarks. Zwei Tage im Auto, er meist am Steuer, ich immer quengliger auf der Beifahrerseite. Wiiiie laaang nooooch?? Ich bin kein guter Autofahrer, schon gar nicht auf monotonen Autobahnen, auf denen man nix sieht. Irgendwann helfen nicht mal das Känguru, spannende Reisepodcasts, ja nicht mal mehr stupide Handyspiele.

Mit den letzten Nerven (seine wohl auch…) fuhren wir nahe des Hafens in eine Stichstraße, die auf der kostenlosen Offline-Oruxmap vielversprechend aussah: Direkt am Strand, mit WC, keine Häuser und für Sonnenauf- und –untergänge passend ausgerichtet. Volltreffer, hier bleiben wir.

Während wir noch ein verspätetes Abendessen einnehmen, wechseln draußen die Farben von sattem Orange über rosa bis hin zu Pastell-Violett, das Meer rauscht und es ist tatsächlich noch angenehm warm. Am ersten Abend, irgendwo vor Hannover, ging die Sonne um 20 nach neun unter, um zehn war es stock finster. Heute nun ist es fast Mitternacht und immer noch nicht richtig dunkel. Wahnsinn! Langsam realisieren wir, dass wir uns tatsächlich auf der Reise nach Norwegen befinden. Noch drei Monate Laissez-Faire, InDenTag-Leben und Neues entdecken. Während wir versuchen, all das zu begreifen, klingelt sein Handy. Geburtstagserinnerung, „ich“ steht auf dem Display. Wir stoßen mit selbstgemachtem Hollundersirup an – für Alkoholisches war nach dem Monstereinkauf in Deutschland beim besten Willen kein Platz mehr. Cheers! Auf unsere Reise!