Mitte Juni, Cavallers
Wir haben innerhalb der zurückliegenden drei Monate zahllose unbeschreibliche Tage in Spanien erlebt. Doch die Zeit, die wir hier in Rodellar hatten, hat für mich persönlich nochmals alles übertroffen. Tolle Bekanntschaften, extrem geniale – sehr erfolgreiche – Kletterei, eine herrliche Gegend und der Luxus eines Campingplatzes (mit echtem WC und Dusche!) ließen einen schlicht perfekten Mix entstehen. Auch der Kurztrip in den Ordesa-Nationalpark wird mir noch sehr lange im Gedächtnis bleiben.
Doch der Abschied heute Morgen war umso schwerer, weil Rodellar unser vorletzter Stopp hier in Spanien sein wird – nach einem kurzen Aufenthalt im Granit-Gebiet Cavallers würde der erste Teil unserer Reise zu Ende sein. Was kommt danach? Norwegische Kälte, Nässe, Unbequemlichkeit? Tausende Kilometer im Auto? Nur noch Plattengeschleiche auf geneigtem Granit? Wollen wir wirklich hier weg? Das Herz sagt zaghaft nein, denn es war einfach enorm entspannt, verhältnismäßig wenig Autofahren zu müssen, jeden Tag herrliches Wetter zu haben und das unerschöpfliche Felsangebot hier in Spanien zu erkunden. Der Kopf sagt aber einigermaßen deutlich ja, denn wir möchten ja schließlich auch ein bisschen von Europa sehen und die Lofoten wollte ich doch immer einmal besuchen! Und jeder, der bisher in Norwegen war, war restlos begeistert. Und angeblich regnet es im Norden Norwegens auch gar nicht so viel… Hm. Es sind rationale Argumente, die den Abschiedsschmerz nur wenig mindern. Fest steht, dass wir wiederkommen werden – speziell nach Rodellar, denn dieses winzige Dorf mit seinen vielseitigen Gästen aus aller Welt, mit seinen herrlichen Felsen, seiner Gelassenheit und seiner wirklich gemütlichen Bar ist schon jetzt für mich der Inbegriff für die absolute Großartigkeit unserer Spanienreise.
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