Da ich diesen Winter einigen Marken Videos und Fotos vom Freeriden versprochen habe, wird es höchste Zeit, das Thema anzupacken und mein Wissen auf den neuesten Stand zu bringen.
Der Plan: Um Videos vom Freeriden noch ein bisschen aufzupeppen, brauche ich kreative Lückenfüller, nur für den Fall, dass ich nicht so unendlich gutes Filmmaterial habe. Da liegen natürlich Timelapses auf der Hand. Eine davon, wie die Sonne aufgeht, wie sie untergeht, wie sie wandert, wie der Schnee fällt, wie die Pisten präpariert werden, wie der Topf mit dem Fondue leergegessen wird. Keine Ahnung, mal schauen. Aber wie fängt man an? Und was braucht man alles? Ich habe mich die letzten Tage langsam herangetastet und möchte meine ersten Tapser in dieser neuen Welt mal dokumentieren.
[vimeo http://www.vimeo.com/35396305 w=400&h=225]
Yosemite HD from Project Yosemite on Vimeo.
Die Hard- und Software
Grundausstattung ist bei mir eine Canon EOS 600D, ein Stativ, ein Tablet und ein Verbindungskabel. Auf dem Tablet ist die App DSLR Controller installiert, von der aus man die Kamera komplett fernsteuern kann und zusätzliche Funktionen wie eben die Intervallaufnahme bietet.
Es gäbe auch die Variante, das Tool von Magic Lantern direkt auf der Kamera zu installieren. Ich persönlich habe mich (vorerst) dagegen entschieden. Es wäre sicherlich praktisch, die Intervallfunktion direkt in der Kamera zu haben und nicht mehr auf das Tablet/Handy angewiesen zu sein, aber es benötigt einige Zeit von Installation bis zur richtigen Bedienung. Was mich allerdings am stärksten davon abgehalten hat, ist, dass man die Kamera auf Werkszustand zurückstellen muss. Das gefällt mir nicht so recht. Wie gesagt: vorerst. Langfristig wird sicher kein Weg daran vorbeiführen, die Intervallfunktion in der Kamera integriert zu haben.
Die Location
Klar, die spannendsten Timelapses entstehen mit einem Weitwinkelobjektiv und beinhalten in erster Linie Bewegung am Himmel. Ob nun beim Sonnenauf- oder -untergang, Sternenhimmel oder bei einem aufziehenden Gewitter, wichtig ist, dass Bewegung da ist. Ein strahlend blauer Himmel ist da ausnahmsweise nicht so praktisch. Wer die Herausforderung sucht, kann versuchen, abseits des Himmels gute Timelapses hinzubekommen. In einer Kletterhalle zum Beispiel, an einem Fenster, das langsam zugeschneit wird, vielleicht an einem Bahnsteig eines großen Bahnhofs. Der Kreativität wird da höchsten von Eurer Geduld eine Grenze gesetzt.
Die Vorbereitung
Jetzt geht’s ans Eingemachte. Bei einer Timelapse muss möglichst alles „Automatische“ ausgeschalten werden. Das heißt:
- Autofokus ausschalten
- auf „M“ und Blende und Belichtungszeit manuell einstellen
- ISO-Wert fix einstellen
- Weißabgleich manuell einstellen
- Display ausschalten (Akku schonen)
Der Effekt einer Timelapse ist meistens besser, wenn möglichst weitwinklig fotografiert wird.
Der Intervall hängt von dem Motiv ab – bei einem Sonnenaufgang fotografiere ich persönlich im Abstand von 5 Sekunden, weil so auch vorbeiziehende Flugzeuge noch gut erkennbar sind und eine ordentliche Anzahl an Bildern zusammenkommt.
Zur Orientierung: Eine Timelapse mit angenehmen Übergängen besteht aus ca. 30 Bildern pro Sekunde, bei einem Intervall von 5 Sekunden gilt also folgende Tabelle:
Fotos zusammenfügen zur Timelapse
Hierzu gibt es verschiedene Programme. Ich habe es anfangs mit VirtualDub versucht, allerdings ist die Ergebnisdatei so dermaßen groß, dass ich wohl irgendeine Einstellung übersehen habe. Vielleicht klappt’s bei Euch besser. Eine Alternative dazu ist PhotoLapse.
Für iOS dürfte FrameByFrame eine kostenlose und gute Lösung sein. Ich persönlich mache es inzwischen mit Pinnacle VideoSpin (gibt’s mit 30 Tage kostenloser Testversion) und evtl. bald mit Magix Video Deluxe (auch kostenpflichtig).
[vimeo http://www.vimeo.com/54556399 w=400&h=267]
Jumpigunde from ulligunde com on Vimeo.
7 Comments
Hi Erika,
das Timelaps klingt ja schon sehr interessant und deine Jumpigunde macht Lust auf mehr. Was mir noch zum Thema Zeitraffer einfällt ist – falls du’s nicht schon kennst – die Seite von Gunther Wegner (www.gewegner.de). Hat ein eBook und ein Lightroom-Plug in zum Thema geschreiben. Aber so richtig mit beschäftigt habe ich mich noch nicht. 😉
Viele Grüße
Christian
P.S. Falls deine Marken auch Bilder von dir beim Freeriden wollen – sag Bescheid. 😉
Hi Christian! Auf Dein Angebot komme ich ziemlich sicher mal zurück. Vielen Dank!
Immanuel hat via Facebook ähnliche Anmerkungen:
Ich zitier frecherweise mal:
[…]zu VirtualDub, nen anderen codec verwenden und diesen einstellen (xvid, x264 ua.)
weitere Programme:
http://lrtimelapse.com (bis 300 bilder kostenlos)
von http://gwegner.de/zeitraffer/ der auf seiner seite viele infos und tips gibt.
Tolle software die mit Lightroom oder auch Bridge mit PS arbeitet.
einiges selber damit getestet, nur noch nicht mit RAW’s
Photoshop kann das auch, aber ich meine nur in der extended version: datei -> öffnen -> unten den haken bei bildsequenz
Danke Immanuel!
Hey ich habe zu dem verbindugskabel eine frage ist das das fernauslöser kabel oder brauche ich ein spezielles?
ich nutze ein Ipad
Hi Jasper! Das ist ein ganz gewöhnliches Fernauslösekabel, nichts Spezielles.
LG! Erika
Hallo, gibt es so ein Programm wie DSLR Controller auch für iOs? Ich habe nur welche gefunden, welche sich dann über Wifi mit der Kamera verbinden. Die EOS 600D hat ja aber kein Wifi – oder geht das über die Fernauslöserschnittstelle??? 🤔🤔🤔 Danke für tips.
Hi Gerhard,
ich hatte mit meiner 600D immer einen Fernauslöser mit Intervallfunktion – ob man den DSLR-Controller auch irgendwie analog verbinden kann, kann ich leider nicht sagen. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich danach aber auch mit der 5D gesucht, weil ich lieber ein Kabel als eine wacklige WLAN-Verbindung gehabt hätte – ich hab aber nichts wirklich Praktikables gefunden… Habe aber sicher auch nicht endlos gesucht und bin auch nicht so der Technik-Fan, kann also gut sein, dass es eine Lösung gibt.
LG!
Erika