3 Tage, 1 Gipfel, endlose Strände, einfach zu gehen, atemberaubende Landschaft. Klang verlockend, vor allem nach meinem Cape-Pillar-Abenteuer und Christians schneereichen Overland-Track-Tour, von der er erst am Tag zuvor zurückgekehrt war.
Die Tour entpuppte sich als wirklich entspannt, aber mit delikatem Highlight: Ich hatte am Abend zuvor noch ein paar Trekking-Foren auf der Suche nach neuen Essensvorschlägen durchforstet und bin immer wieder auf verschiedene Brot-Rezepturen gestoßen. Am ersten Abend gab‘s bei aufziehendem Starkwind also selbstgemachte Brotfladen die wir in den kommenden Tagen noch perfektionierten und immer noch perfektionieren. Im Moment (Tag 4 der gemeinsamen Reise) sind wir soweit, dass wir das Brot in der Pfanne, jedoch auf kleinen Holzstäbchen backen. In der weiteren Ausführung ist der Kreativität keine Grenze mehr gesetzt: Belegt mit geschmolzenem Käse und Salami, nur mit Nutella, mit (weißen) Schokoladenraspeln… Als nächstes Level gibt’s dann Pancakes, allerdings erst wenn ich mit meiner fiesen Erkältung wieder etwas schmecke.
Nach diesem Gourmet-Abend und etwas abenteuerlich verspannten Zelten um dem starken Wind zu trotzen ging es am Freitag um 8 auf den Track. Der Weg führte nach 2 Stunden durch den Wald immer wieder entlang atemberaubender Strände.
An einem wahren Traumplatz direkt am Strand schlugen wir schon zur Mittagszeit unsere Zelte auf. Wir hatten beide etwas zu viel Energie um den restlichen Tag am Strand rumzuhängen und liefen noch eine Stunde weiter zum Bryans-Beach mit Blick auf einen Pelikan, tollen Steinformationen und der nahegelegenen Schouten-Island.
Abermals aufziehender Sturm zwang uns, die Zelte noch einmal etwas weiter im Wald aufzubauen, aber dank Ear Plugs wurde es eine entspannte Nacht. Am kommenden Tag führte der Weg weg von der Küste und hoch ins „Gebirge“. Wir kamen schnell voran, weshalb wir den Mt. Freycinet mit seinen 620Hm noch zusätzlich erkletterten und mit einer unglaublichen Weitsicht belohnt wurden.
Nach einem etwas längeren Hatsch, dafür aber lustigen Gesprächen standen wir urplötzlich in der berühmten Wineglass-Bay.
Hier sah unser Wanderführer (jaja, der gute Rother, hat hier echt jeder) eine weitere Nacht vor, die wir aber in voller Vorfreude auf eine weitere Brot-Session ausließen. Nach einer ergaunerten warmen –seehr grandiosen – Dusche ließen wir es uns am „Friendly Beach“, einem schönen Ost-Strand mit einsamen, kostenlosen Camping-Platz und zahllosen Wallabies, die bis auf Armlänge herankamen gut gehen und bestaunten noch wie gebannt bis spät abends den sagenhaften Sternenhimmel. Ich versuche ja die Tour spannend zu beschreiben, aber „spektakulär“ im eigentlichen Sinne war sie gar nicht. Die angenehme Begleitung und natürlich die Aussichten, vor allem die Kombination aus weißem Strand, türkisblauem Meer und blauem Himmel, lassen mich die Tour doch in guter Erinnerung halten. Dass es mit „der schönste Platz“ der Welt ist, wie manche behaupten, würde ich nicht sagen (ihr wisst ja, die Liebe zu den Alpen 😉 ), aber wir haben doch immer wieder wie in Thailand oder auf Fiji gefühlt, nicht in dieser urtümlichen Roaring-Forties-Gegend.
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